von Nina Bergkemper
Softgoals sind ein innovativer Ansatz, um SEA-Kampagnen mit niedrigem Conversion-Volumen zu optimieren. Durch die Integration von Softgoals, wie App-Downloads oder Warenkorbinteraktionen, erweitert sich die Datenbasis für das Gebotsmanagement. Diese Mikro-Conversions ermöglichen es, den Algorithmus gezielter einzusetzen und Nutzer mit starkem Interesse anzusprechen. Trotz einiger Einschränkungen in der Anpassbarkeit von Softgoal-Werten und der Abkehr von herkömmlichen SEA-Strategien zeigen zahlreiche Tests vielversprechende Ergebnisse. Dieser Ansatz bietet insbesondere kleineren Unternehmen eine effektive Möglichkeit, ihre Kampagnen zu steigern, auch wenn das herkömmliche Conversion-Volumen begrenzt ist.
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Mehr ErfahrenDieser Beitrag stellt einen innovativen Ansatz vor, um SEA-Kampagnen (Search Engine Advertising) mit niedrigem Conversion-Volumen zu optimieren: Softgoals.
Jedes Unternehmen wünscht sich SEA-Kampagnen, die absatz- oder umsatzorientiert optimiert sind. Um die Effizienz von Kampagnen kontinuierlich zu erhalten oder sogar zu steigern, ist jedoch eine gewisse Anzahl von Conversions erforderlich. Google Ads legt je nach Art der Kampagne fest, dass mindestens 30-60 Conversions innerhalb von 30 Tagen erzielt werden sollten. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass selbst dieses minimale Conversion-Volumen keine ideale Grundlage für effektive Optimierungsansätze bietet.
Besonders für kleinere und mittelständische Unternehmen oder Unternehmen mit neuen Produkten kann dies zu einer Herausforderung werden. Sie möchten die Effizienz ihrer Kampagnen steigern, doch das Conversion-Volumen ist entweder unzureichend oder stark schwankend.
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie mit Softgoals Kampagnen mit niedrigem oder stark schwankendem Conversion-Volumen dennoch optimieren und die Effizienz steigern können.
Die führende Methode in Google Ads-Kampagnen ist das sogenannte “Value-Based Bidding” (VBB) oder tROAS-Gebotsstrategien. Hierbei geht es darum, dem Algorithmus Informationen über den Wert eines Verkaufs mitzugeben, sodass das Gebot entsprechend angepasst wird. Für teure Produkte werden höhere Gebote abgegeben, während sie für günstigere Produkte reduziert werden. Auf diese Weise soll das Budget optimal eingesetzt werden, um hochwertige Nutzer anzusprechen.
Aber was passiert, wenn das Conversion-Volumen nicht ausreicht, oder wenn nur ein Produkt mit dem gleichen Wert verkauft wird? Auf den ersten Blick erscheint die Idee des VBB möglicherweise nicht hilfreich. Dennoch gibt es Wege, wie Sie davon profitieren können.
Kaufentscheidungsprozesse dauern oft lange. Der Weg vom ersten Kontakt bis zum Kauf beinhaltet mehrere Interaktionen mit der Marke oder dem Produkt. Diese Interaktionen werden als “Softgoals” oder “vorgelagerte Conversions” bezeichnet. Sie geben Aufschluss über die Qualität eines Nutzers.
Beispiele für solche Softgoals sind:
Diese Interaktionen vor dem eigentlichen Kauf haben zwar keinen direkten monetären Wert für das Unternehmen, zeigen jedoch ein starkes Interesse des Nutzers am Produkt. Wenn Sie diese Informationen in Ihr Gebotsmanagement integrieren, wird es dem Algorithmus erleichtert, Nutzer anzusprechen, die diese vorgelagerten Conversions durchführen. Es ist wichtig, die verschiedenen Softgoals mit unterschiedlichen Gewichtungen zu versehen, damit der Algorithmus erkennt, welche vorgelagerte Conversion wahrscheinlicher zur finalen Conversion führt.
Eine Analyse hat folgende Ergebnisse geliefert: Ein Nutzer packt ein Produkt auf seine Favoritenliste. Dieses Event endet in 20% der Fälle in einer Conversion. Wenn ein Nutzer Produkte in den Warenkorb legt, werden diese zu 60% gekauft. Ein App-Download endet zu 75% in einer Conversion.
Wenn diese Softgoals mit im Bidding integriert werden sollen, sollten diese folgende Gewichtung erhalten:
Nicht immer ist es möglich, klare Zusammenhänge zwischen Softgoals und Conversions herzustellen. In solchen Fällen können Sie die Gewichtung schrittweise optimieren. Es empfiehlt sich, die Gewichtung nach einer Testphase erneut zu überdenken. Dazu analysieren Sie den Anteil der Gesamt-Conversion-Werte und stellen sicher, dass die verschiedenen Conversions in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Falls erforderlich, passen Sie die Gewichtungen erneut an. Achten Sie darauf, dass die Conversion-Werte kontinuierlich aktualisiert werden, ohne dass sie historisch verändert werden. Es kann auch notwendig sein, Ihre Gebotsstrategien anzupassen.
Durch die Berücksichtigung dieser zusätzlichen (Mikro-)Conversions wird die Datenmenge für die Gebotsstrategie erweitert. Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, das Mindestconversionvolumen zu erreichen, können so eine stabile Datenbasis schaffen, auf die der Algorithmus zur Optimierung zurückgreifen kann. Indem der Algorithmus versteht, dass Softgoals zur Conversion führen, kann er mehr Nutzer*innen ansprechen, die Softgoals erreichen. Die Gewichtungen priorisieren die verschiedenen Conversion-Typen und der Algorithmus versucht, möglichst viele hochwertige Conversions zu erzielen.
Dieser Ansatz zeigt vielversprechende Möglichkeiten und ist eine großartige Chance für viele Unternehmen, ihre Kampagnen auf ein höheres Niveau zu heben. Es gibt jedoch zwei wichtige Punkte, die noch nicht vollständig ausgereift sind und beachtet werden müssen.
Der fiktive Wert für ein Softgoal kann nicht dynamisch angepasst werden. Dies bedeutet, dass er von einem durchschnittlichen Conversion-Wert ausgeht und die Werte der Softgoals unveränderlich bleiben. Ein Feature zur dynamischen Anpassung dieser Werte wird möglicherweise in Zukunft eingeführt.
Darüber hinaus erfordert dieser Ansatz ein gewisses Maß an Kontrollabgabe. tCPA-Strategien sind nicht mehr anwendbar, und tROAS bezieht sich nicht mehr nur auf den tatsächlichen Umsatz, sondern auf das Conversion-Set, einschließlich Softgoals ohne direkten monetären Wert. Wenn wir jedoch von Kampagnen mit geringem Conversion-Volumen sprechen, war dies zuvor kaum möglich.
Wie bereits erwähnt, eignet sich dieser Ansatz insbesondere für Kampagnen mit geringem Conversion-Volumen. Die Bereicherung von Daten hilft dabei, qualifizierte Nutzer anzusprechen und die Kampagne in die richtige Richtung zu lenken. Die vollständige Kontrolle über CPAs oder tatsächliche ROAS wird zwar eingeschränkt, doch mit sorgfältigem Monitoring und Kampagnenmanagement kann dies sekundär gewährleistet werden. Zahlreiche Kampagnentests haben bereits sehr positive Ergebnisse gezeigt.
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