von Jerome Fleck
Am 19. Oktober war es soweit: die SEA Szene hat sich nicht wie sonst zum SEA Camp in Hannover, sondern zum ersten Mal beim PPC Camp in Rosenheim getroffen. Die Latte durch das SEA Camp war bekanntermaßen hoch gesteckt, aber so viel vorab - es hat sich definitiv gelohnt und die Premiere ist in meinen Augen gelungen. Gemeinsam mit meinem Kollegen Andreas waren wir für das SEA-Team vor Ort und haben uns ein breites Spektrum an Themen angehört. In diesem Beitrag teilen wir mit euch die wichtigsten Themen und welche Trends uns inspiriert haben.
Als zertifizierter Google Ads Premier Partner helfen wir Ihnen das meiste aus Ihren Kampagnen im Such- und Display-Netzwerk, Google Shopping, in Apps und auf YouTube herauszuholen.
Mehr ErfahrenEin zweites PPC Event in Deutschland? Ergänzung oder Konkurrenz zum SEA Camp in Jena? In diesem Artikel könnt ihr die Antwort finden!
PPC Camp Welcome, Quelle: e-dialog
Die Themen der verschiedenen Vorträge drehten sich vorwiegend um PMax und AI. Hier hat sich mal wieder gezeigt, welchen Stellenwert PMax im Kampagnensetup einnimmt und inwiefern AI mittlerweile Einfluss auf den Bereich Paid Search genommen hat. Dies wurde auch beim PPC Camp in Rosenheim sehr deutlich. Im Folgenden werden euch die Highlights und einige Insights der Vorträge präsentiert.
PPC Camp Agenda, Quelle: e-dialog
Direkt los ging es mit dem Thema “10 einfach umsetzbare Online Marketing Maßnahmen, mit denen du als Sieger aus der E-Commerce Krise hervorgehst”.
Kundenbedürfnisse Fokus, Quelle: e-dialog
Selbst für mich hat dieser Vortrag noch einige neue Denkansätze offenbart. Unter anderem wurde das Thema Neukundengewinnung erwähnt. Mittels sogenannter Hero-Produkte, die für Neukunden gut funktionieren, kann auf diese Weise die Neukundenquote gesteigert werden. Aber auch die restlichen Tipps haben hier Denkanstöße gegeben, die bei vielen Kunden nochmal einiges rausholen können.
PMax in Kampagnen, Quelle: e-dialog
Als nächstes folgte eine Vortrag, der sich um PMax dreht und den Titel “So integrierst du PMax Kampagnen erfolgreich in deinem Google Ads Setup” trägt.
Juliane hat hier Tipps präsentiert, die für ein ganzheitliches PMax Setup hilfreich sind und wie Full-Funnel und Feed-only PMax-Kampagnen in einem Setup aussehen können. Vor allem das Thema Feed-only PMax ist natürlich auch für viele unserer Kunden ein sinnvoller Ersatz für normale Standard Shopping Kampagnen, wenn PMax generell stärker im Setup berücksichtigt werden soll.
Aber es wurde auch präsentiert, wie sinnvoll Brand Kampagnen in Zeiten von PMax überhaupt noch sind. Hier ist Juliane auf die Steuerung eingegangen und das hierfür unterschiedliche tROAS, tCPAS usw. eingesetzt werden können.
Das Thema Performance Auswertung hat hier aber auch einen großen Impact. Eine PMax bietet bekanntlich wenig Auswertungsmöglichkeiten und bei einer Trennung lassen sich zumindest noch mehr Rückschlüsse auf die jeweilige Performance ziehen.
Um auf Neukunden zu optimieren, wurde hier die Option “Kundenakquisition” angesprochen, die vor allem für Non-Brand Kampagnen interessant ist, damit hier im Vergleich zu Bestandskunden andere Gebote gesetzt werden.
Nicht außer Acht gelassen werden sollte allerdings auch die maximale Sichtbarkeit der eigenen Marke, die hier zu erwähnen ist. Hier gilt es stets zu schauen, wie hoch der eigene Impressionshare ist und ob man durch diverse Umstellungen Sichtbarkeit einbüßt.
PMax Shoppingkampagnen, Quelle: e-dialog
Nach der Mittagspause wurde es dann nochmals deutlich fortgeschrittener und das Thema PMax in Hinblick auf mögliche Forecastings betrachtet. Es ging um “PMAX Produktstrukturierung mit BigQuery: Inventory Score, Predicted Profit & co.”
In diesem Vortrag von Bergzeit wurde darauf eingegangen, ob hier eher reaktiv oder proaktiv vorgegangen werden sollte. Bei “Reaktiv“ steht vor allem die Produktsegmentierung im Fokus, wohingegen bei “Proaktiv“ das Thema Inventory und Attractiveness Score im Vordergrund steht und zur Aussteuerung herangezogen wird.
Ein sogenannter “Next Click ROAS” bietet Bergzeit hier die Möglichkeit, in die Zukunft zu schauen und auf Basis historischer Werte und mittels Hochrechnung zu prüfen, ob sich eine weitere Bewerbung rentiert. Dies führt dann beispielsweise dazu, dass das Produkt ggf. ausgeschlossen oder in eine andere PMax Strategie überführt wird.
Mit Hilfe dieser Lösung und natürlich noch vielen anderen Faktoren wie bspw. Retourenquote und ähnlichen, gelingt es Bergzeit, dass die Kampagnen zu einem besseren Deckungsbeitrag ausgesteuert werden können.
Im nächsten Vortrag konnte dann auf mehr als zwei Jahre PMax-Erfahrung zurückgegriffen werden und es ging abermals weiter mit PMax und zwar mit “Insights und Learnings aus über 3.000 PMax-Kampagnen”. Ein Aufhänger zu Beginn der Präsentation war der Punkt, dass die PMax mehr und mehr viele ehemalige Formate auffrisst. Hier steckt viel Wahreheit drinnen, wenn man bedenkt, dass beispiwelsweise Smart Shopping, Local und Discover der PMax bereits zum Opfer gefallen sind. Dies wirft aber im Umkehrschluss auch die Frage auf, wie lange Display und Dynamische Suchanzeigen (DSA) überhaupt noch als solche eigenständige Möglichkeiten zur Verfügung stehen werden.
Interessant war auch hier der Faktor, wie generell mit Brand Traffic in PMax umgegangen wird und welche Lösungen hier bspw. ohne Assets, mit Brand Ausschluss über Marken- oder Keyword-Ausschlüsse möglich sind, oder ob man nur eine PMax als All-in-One-Lösung laufen lassen sollte. Ein richtig oder falsch gibt es an dieser Stelle nicht wirklich. Es ist vielmehr ein Abwägen der verschiedenen Faktoren für das jeweilige Geschäftsumfeld, in dem man sich bewegt und wie die sonstige Kampagnenstruktur aussieht oder sich leicht an das neue Setup adaptieren lässt.
Des Weiteren hat Ines erste Insights zu Microsoft PMax Kampagnen gezeigt und welche Herausforderungen das aktuell mit sich bringen kann. Alles in allem tickt Microsoft hier ähnlich zu Google, aber irgendwie dann doch auch nicht. Hier gilt dann aktuell die Devise “Testen, testen, testen!”. Es ist wohl reine Glückssache, ob und wie gut die Performance auf das jeweilige Geschäftsumfeld des Kunden passt.
Nach diesen PMax-Eindrücken ging es um “Ad Customizer 2023: Anzeigenoptimierung im KI-Zeitalter”. Martin Röttgerding von Bloofusion sprach hier über die Möglichkeiten, wie Anzeigen auch in Zeiten von KI noch weiter optimiert werden können und wie eine mögliche KI-kompatible Kampagnenstruktur aussehen kann.
Vor allem der Ad Customizer wurde nochmal ins Gedächtnis gerufen. Martin hatte hierzu schon beim SEA Camp in Jena einen Vortrag dazu gehalten und der Vortrag beim PPC Camp hat darauf aufgebaut. Hier war vor allem wichtig, woher die Daten für die Customizer geholt werden. Martins Ansatz ist einerseits natürlich die Landingpage, der Datenfeed oder sogar mit Hilfe der KI. Einen “richtigen” Weg gibt es an dieser Stelle nicht, denn es hängt davon ab, welche Lösung für den Kunden am optimalsten ist und die beste Qualität liefert. Es war auf jeden Fall wieder interessant zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt, den Ad Customizer einzusetzen.
YouTube Ads Leaderboard, Quelle: e-dialog
Als krönenden Abschluss hat auch YouTube noch die Bühne bekommen und es ging um “Youtube Performance Marketing 2023 – Alles was wichtig ist!” Direkt am Anfang wurde ein interessantes Thema aufgeriffen. Denn meistens ist es bei Kampagnen so, dass beispielsweise . das Budget und das Video bereits feststehen, ohne das diese auf die Bedürfnisse für YouTube ausgelegt sind. Das macht es natürlich schwer, wenn es konkrete Kennzahlen und Ziele gibt, die mit diesem Video erreicht werden sollen.
Hier hat Timo das Wunsch-Szenario gezeigt, welches eigentlich benutzt werden sollte, um auch Erfolg mit seiner Kampagne zu haben. Grundsätzlich sollte zuerst das Ziel festgelegt werden. Das Videoe und alle weiteren Maßnahmen werden dann aufbauend auf dem Ziel erstellt. Auf diese Weise kann das Video unterstützend für die Erreichung der Ziele sein.
Timo hat aber auch gezeigt, wie versteckt manche Kampagneneinstellungen und Ausrichtungsmethoden im Google Ads Interface untergebracht sind. Vor allem die selbst erstellte und im Vortrag gezeigte Übersicht aus Kampagnentyp und Übersicht der möglichen Gebotsstrategien ist auf jeden Fall Gold wert.
Als Abschluss ist er noch darauf eingegangen, welche Ziele man sich mit seinen YouTube Kampagnen setzen sollte und wie man diese bestmöglich erreicht. Alles in allem ein interessanter Vortrag mit einigen Aha-Erlebnissen, welcher den Tag sehr schön abrundete.
Für mich war das erste PPC Camp in Rosenheim somit ein voller Erfolg und hat jede Menge Insights gegeben, es gab viele Ansätze für neu gedachte Tests und hat auch mein Wissen im Allgemeinen wieder erweitert.
Im Anschluss an die Vorträge gab es noch ein gemeinsames Abendessen und Networking. Wir haben dann die Chance genutzt, um mit den anderen noch unsere Erfahrungen und Herangehensweisen zu teilen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Fürs nächste Jahr wird das PPC Camp auf jeden Fall wieder eingeplant, wenn sich die SEA-Szene wieder zum kleinen Klassentreffen in Rosenheim versammelt.
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