von Berker Cetin
Meta führt werbefreie Versionen von Facebook und Instagram für Nutzer*innen in der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der Schweiz ein. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die steigenden Anforderungen der EU-Datenschutzbestimmungen, insbesondere der DSGVO. Für Advertiser sind weiterhin personalisierte Werbekampagnen auf den kostenfreien Plattformen möglich.
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Mehr ErfahrenDieser Blog-Beitrag bietet einen Überblick über diese bedeutende Entwicklung und ihre möglichen Auswirkungen.
Laut einer Mitteilung der EU-Regulierungsbehörde hat die europäische Datenschutzbehörde einer unbefristeten Verlängerung des bestehenden Verbots Norwegens zugestimmt. Das skandinavische Land verhängte im Sommer gegen den Konzern eine Strafzahlung von täglich knapp 85.000 Euro, weil Meta unerlaubterweise Nutzerdaten wie Standort oder Browserverlauf für verhaltensbezogene Werbung verwendete. Daraufhin stellte Norwegen einen Antrag an die EU-Datenschutzbehörde EDPB, um das Verbot auf europäischer Ebene auszuweiten.
Damit wird das von Norwegen verhängte Verbot von personalisierter Werbung auf alle 30 Länder der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ausgedehnt.
Diese Entscheidung betrifft mehr als 250 Millionen europäische Nutzer*innen von Facebook und Instagram.
Entgegen dieser Entscheidung hat Meta am 30. Oktober angekündigt, dass sie ab November eine werbefreie Version von Facebook und Instagram an über 18-jährige anbieten werden. Damit wollen sie den Nutzer*innen die Möglichkeit anbieten, sich gegen Werbung und Datentracking zu entscheiden.
In diesen Ländern haben die Nutzer*innen die Möglichkeit, gegen eine Gebühr die Meta Produkte werbefrei zu nutzen. User*innen können sich für ein Abonnement entscheiden, zu Preisen von €9,99/Monat im Web oder €12,99/Monat auf iOS und Android. Unabhängig vom Kaufort gilt das Abonnement für alle verknüpften Facebook- und Instagram-Konten in der Kontenübersicht eines Nutzers.
Beim Öffnen der App erhält man eine Meldung, ob man weiterhin die werbefreie Version nutzen oder ein Abo abschließen möchte.
Screenshot der Notification in den Meta Apps, Quelle: e-dialog
Bis zum 1. März 2024 ist das ursprüngliche Abonnement für alle verknüpften Konten eines Nutzers/einer Nutzerin gültig. Ab dem 1. März 2024 fällt eine zusätzliche Gebühr von 6 € pro Monat für die Web-Version und 8 € pro Monat auf iOS und Android für jedes zusätzliche Konto an.
Das Abonnement ohne Werbung steht Personen ab 18 Jahren zur Verfügung. Meta meint, dass sie weiterhin prüfen, wie sie Jugendlichen angesichts dieses sich entwickelnden regulatorischen Umfelds eine nützliche und verantwortungsbewusste Werbeerfahrung bieten können.
Meta erwähnt zudem, dass unabhängig davon, ob die Nutzer*innen die Produkte kostenlos mit Werbung nutzen oder ein Abo abschließen, sie sich dazu verpflichten, die Daten der User*innen gemäß der eigenen Richtlinien und der Allgemeinen Datenschutz-Grundverordnung der EU (DSGVO) privat und sicher zu halten.
Meta unterstreicht außerdem, dass sie an personalisierte Werbung glauben:
We believe in an ad-supported internet, which gives people access to personalized products and services regardless of their economic status. It also allows small businesses to reach potential customers, grow their business and create new markets, driving growth in the European economy. And like other companies we’ll continue to advocate for an ad-supported internet, even with our new subscription offering in the EU, EEA and Switzerland. But we respect the spirit and purpose of these evolving European regulations, and are committed to complying with them.
Quelle: Meta
Werbetreibende können weiterhin personalisierte Werbekampagnen in Europa schalten, um diejenigen zu erreichen, die sich dafür entscheiden, kostenlose und werbefinanzierte Produkte zu nutzen. In Zukunft möchte Meta weiterhin in neue Tools investieren, die den Wert von personalisierter Werbung sowohl für Nutzer*innen als auch für Unternehmen erhalten, während sie den User*innen die Kontrolle über ihre Werbeerfahrung auf den Plattformen ermöglichen wollen.
Es bleibt abzuwarten, wie viele Nutzer*innen sich tatsächlich für die kostenpflichtige Version entscheiden und wie viel Umsatz das bringen wird. Laut einem aktuellen Bericht von Meta generiert das Unternehmen durchschnittlich 19,04 US-Dollar pro Quartal pro EU-Nutzer. Somit klingt das im ersten Moment nicht besonders kostendeckend für Meta.
Des Weiteren ist es fraglich, ob es Auswirkungen auf die Werbekosten der Advertiser haben könnte, wenn sich überraschenderweise doch eine Vielzahl an Usern für werbefreie Versionen entscheiden und damit weniger Werbefläche innerhalb der Meta Produkte zur Verfügung steht.
Zudem bleibt spannend, wie andere soziale Plattformen dem Beispiel mit werbefreien Abonnements folgen, um den EU-Vorschriften zu entsprechen.
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