Consent Management in der Schweiz – Notwendigkeit oder Best Practice?
Management Summary
Neben den wesentlichen Neuerungen für Schweizer Unternehmen durch das neue Datenschutzgesetz zeigen wir in diesem Blogbeitrag, wie eine Consent Management Strategie hier weit über die Pflichterfüllung hinaus unterstützen kann.
Einsatz von Consent Management Platforms vs. einfache Cookie-Banner
Wichtig ist im ersten Schritt klar abzugrenzen wovon wir sprechen, wenn wir Consent Management Lösungen meinen. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen einfachen “Cookie-Bannern”, die lediglich über das Setzen von Cookies informieren, und im Gegenzug dazu die Nutzung von Consent Management Platforms, sprich intelligenten und automatisierbaren Lösungen, die neben dem Ausspielen von Opt-in/ respektive Opt-out-Layern auch noch das Speichern sowie Verwalten von Einwilligungen sowie Ablehnungen ermöglichen. Damit schaffen diese technologischen Lösungen die Basis für das professionelle Datenmanagement unter Beachtung der neuen Anforderungen des DSGs.
Neuerungen und Verschärfungen durch das Schweizer Datenschutzgesetz
Das Schweizer Datenschutzgesetz betrachtend ist hervorzuheben, dass viele Elemente, die in der geführten Debatte diskutiert wurden, bereits existieren: explizite Einwilligung bei hohem Risiko im Rahmen des Profiling (neues DSG Art. 6 Grundsätze bzw. Art. 31 Rechtfertigungsgründe) oder die Verpflichtung zu Hinweisen über die Verwendung von Cookies (FMG).
Zu den wesentlichsten Neuerungen im Vergleich zum alten DSG zählen:
- eine erweiterte Informationspflicht
- die Pflicht zur genauen Dokumentation
- Auskunftspflicht
- der Ausbau des Geltungsbereiches der Rechte der betroffenen Personen
- Privacy by design & Privacy by default – entsprechende Vorkehrungen sind in der Technikgestaltung zu treffen
- strengere Sanktionen (Bußgelder)
Diese Punkte nun abzudecken, stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen. Genau hier setzt eine Consent Management Plattform an und erleichtert die mit den oben genannten Punkten verbundenen Prozesse.
Kernelement der Lösungen ist dabei, neben der genauen Dokumentation, auch die Ermöglichung einer Beauskunftung hinsichtlich der gespeicherten Einwilligungen bzw. Ablehnungen. Um Usern diese Entscheidungen erst zu ermöglichen, sind diese Lösungen darauf spezialisiert zu den eingesetzten Technologien alle notwendigen Informationen zu gewähren und zu treffen.
Consent Management Plattformen als Lösung für neue Anforderungen
Der Aufwand für ein solches Werkzeug ist sehr überschaubar, sowohl für die Ressourcen der Implementierung als auch die Lizenzkosten. Die größte Hürde scheint in vielen Fällen die Festlegung einer dementsprechenden Strategie im Haus zu sein. Wir beobachten, dass viele Unternehmen einfache “Cookie-Banner” nutzen, mit dem Gedanken im Vordergrund sich zu schützen, indem die rechtlichen Rahmenbedingungen mehr schlecht als recht eingehalten werden oder um abzuarbeiten, was vorgegeben wird.
Dabei kann sinnvolles Consent Management und die Nutzung einer professionellen Lösung mehr sein – es kann die Gelegenheit dazu sein, das Datenmanagement zukunftssicher umzudenken und aufzubereiten (gerade im Hinblick auf die kommende Post Cookie Ära) und kann gleichzeitig eine Möglichkeit dazu sein, eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihren KundInnen kanal- sowie markenübergreifend aufzubauen.
Als konkrete Unterstützung für das Thema haben wir im Zuge eines Whitepapers eine Übersicht von Consent Management Plattformen (CMPs) für Sie zusammengestellt, die eine Orientierungshilfe bei der Shortlist oder Auswahl eines geeigneten Werkzeuges für Ihre Bedürfnisse bieten kann.