Techniken für ein effizientes Tracking-Setup – Leitfaden
Management Summary
In diesem Guide möchte ich Ihnen einige Gedankenanstöße für ein effizientes Google Tag Manager Setup vermitteln. Die Schilderung der Techniken in diesem Artikel ist eher übergeordneter Natur und geht nicht zu sehr ins Detail. Dem Leser soll vor allem ein Gespür für effizientes Arbeiten in dieser Domäne vermittelt werden. Der Text setzt ein minimales Verständnis der Begrifflichkeiten zum Datalayer und einem Tag Management System voraus.
Leitfaden: Effiziente Tracking Setup Techniken
Datalayer-Konzeptionierung
Beim Tracking sollte Schlankheit, Klarheit und Effizienz großgeschrieben werden. Der Datalayer stellt ein Javascript Objekt auf der Website des Unternehmens dar, mit dem der GTM kommunizieren und aus diesem er Informationen extrahieren kann. Das Ganze wird eventbasiert von den Webentwicklern auf der Website integriert. Somit wird in Kombination mit einem gewissen Event, das ein User auf der Website ausführt, Information in diesem Objekt bereitgestellt. Oft zeigt sich die Tendenz, alles und jenes erfassen zu wollen. Dies führt oftmals zu aufgeblähten und mit überschüssiger Information gefüllten Datalayern, welche fehleranfällig und umständlich in der Wartung sind. Deshalb muss die Konzeptionierung gründlich durchdacht sein.
Nicht nur hinsichtlich einer Recheneffizienz, sondern auch hinsichtlich einer Arbeitseffizienz empfiehlt sich ein möglichst schlankes, auf die Business-Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmtes Datalayerkonzept. Dieses sollte mit allen beteiligten Stakeholdern erarbeitet werden, damit die Reporting und Marketing-Anforderungen mit einem möglichst minimalem Volumen an Information umgesetzt werden können. Das schafft Klarheit für Analyse und Reporting und reduziert den Ballast, dem die Website durch das Tracking ausgesetzt ist.
Folgende Ratschläge möchte ich Ihnen hier mitgeben:
- Holen Sie die Marketing- und Reporting Anforderungen Ihrer Stakeholder ein und konzeptionieren Sie diese auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
- Arbeiten Sie diese möglichst in vordefinierten Events ein. Eine Auflistung dazu finden Sie hier.
- Testen Sie die Implementierung des Datalayers: definieren Sie für jedes Event Szenarien, bei welchen diese auslösen sollten und welche Parameterwerte in welchem Fall zur Verfügung stehen sollten. Das ist notwendig, um etwaige Lücken frühzeitig zu erkennen. Mit Lücken im Konstrukt laufen Sie Gefahr, verfälschte oder gar falsche Daten zu sehen und zu interpretieren.
- Zusammenfassen von Events: In manchen Fällen kann es sich lohnen, Events zusammenzulegen. Das prominenteste Beispiel hier wäre ein Online-Store mit etlichen Produkten. Hierbei wird das view_item_list Event getrackt, bei dem die Ansicht von Produkten auf Listenseiten verfolgt werden soll. In einer durchschnittlichen Session würde dieses Event dutzende Male auslösen, wenn es pro Produktansicht einzeln erfasst wird. Hier lohnt es sich, einige Produkte zusammenzufassen und in einem Batch zu versenden.
Ein effizientes, maßgeschneidertes Datalayerkonzept erfordert einiges an Erfahrung, aber auch Fingerspitzengefühl. Unsere Profis stehen Ihnen hierfür gerne unterstützend zur Seite! Kontaktieren Sie uns direkt: kontakt@e-dialog.group
Minimalistisches Tag Management
Es versteht sich von selbst, dass ein sauberes, übersichtliches und minimalistisch gehaltenes Tag Management der Übersicht dienlich ist und die Website weniger belastet. Überschüssige Elemente bedeuten überschüssiger, zusätzlicher Code. Es gibt einige Tipps und Tricks, die dabei helfen, die Anzahl der Elemente gering zu halten und dennoch volle Funktionalität zu gewährleisten.
- Generische Tags: Nicht jedes Event muss auch ein eigener Tag sein. Arbeiten Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Variablen. Vorausgesetzt der Datalayer ist ordentlich implementiert und die Eventnamen entsprechen den Standard Events, kann ein Tag mehrere Events umfassen. Hierzu kann im Feld Eventname die Variable {{Event}} eingesetzt werden. Dadurch übernimmt man automatisch den Eventnamen des Datalayers. Wichtig ist hierbei, alle entsprechenden Trigger zu verwenden.

- Generische Trigger: Mit einem gut durchdachten Datalayer kann das Ganze weitergeführt werden und auch Trigger können zusammengelegt werden. Hier macht man sich einen geprefixten Eventnamen im Datalayer zunutze. Statt purchase, wird beispielsweise der Eventname eec_purchase oder generic_purchase verwendet. Zieht man das durch alle Events durch, reicht ein Event-Trigger, der per Regex auf den Eventnamen ^eec_(.*)$ oder ^generic_(.*)$ matcht. Dadurch umfasst man alle Events mit eben jenem Präfix, dass man selbstverständlich selbst wählen kann. Wichtig hierbei ist, dass im Eventnamen des Tags das Präfix wieder entnommen wird, damit den Standard-Eventnamen entsprochen wird.

- Regelmäßige Audits: Prüfen Sie regelmäßig den Tag Manager auf ungenutzte Elemente und löschen Ungebrauchtes.
- Achten Sie auf eine konsistente und strukturierte Benennung der Elemente – dadurch werden Sie weniger wahrscheinlich etwas doppelt anlegen.
Zu guter Letzt bleibt zu diesem Punkt noch zu sagen, dass die Benutzung des Tag Managers an sich wärmstens empfohlen wird. Ein nativer Einbau ihrer Tags wird aller Voraussicht nach nicht zu höherer Effizienz führen. Der Google Tag Manager ist in dieser Hinsicht sehr gut optimiert. Auch der Workflow ist durch die native Art der Implementierung stark gehemmt, da Sie die technischen Hürden erhöhen und stets mit einem Webentwickler zusammenarbeiten müssen.
Datenanreicherung durch Server Side GTM
Große Payloads und ein großer Datalayer bringen Ballast auf die Website. Vor allem Events, die Produkte involvieren, können das Senden von großen Datenmengen mit sich ziehen. Üblicherweise sendet man eine Menge an Produktdaten mit. Hier kann die “Schwerarbeit” aber auch vom Client bzw. Browser weg zum Server verlagert werden.
Der serverseitige GTM bietet die Möglichkeit, Daten an ein Event anzureichern, ehe es an den Endpoint weitergesendet wird. Möglich machen das sogenannte asynchrone Variablen und die Firestore API. Firestore ist eine NoSQL Datenbank, die Operationen in nahezu Echtzeit ermöglicht und eine sehr gut skalierbare Möglichkeit der Datenspeicherung darstellt. Das Abfragen einer Datenbank geht immer mit einer gewissen zeitlichen Latenz einher. Läuft ein Event im Server Container ein und soll dieses Event mit Daten aus der Datenbank angereichert werden, muss der Server Container auf die Antwort warten, ehe das Event fertig verarbeitet und versendet wird. Dafür gibt es sogenannte asynchrone Variablen – Variablen, die dazu in der Lage sind, asynchrone Operationen durchzuführen und Szenarien dieser Art ermöglichen.
Im folgenden soll ein Beispiel geschildert werden:
Beispiel: Produktdaten anreichern
Die Website wird mit einer großen Anzahl an Produkten betrieben. Nutzer lösen während einer durchschnittlichen Session eine Vielzahl an Events aus, die Produktinformationen beinhalten. Die Konsequenz davon ist, dass regelmäßig große Mengen an Produktinformationen und teilweise ähnliche Informationen in den Datalayer geschrieben und im Anschluss im Payload des Events versendet werden. Das ist ein gewisser Ballast für die Website. Diesen reduziert man auf folgende Weise:
- Der gesamte Produktkatalog wird vom Website Backend in eine Firestore NoSQL Datenbank in der Cloud übertragen. Hier muss sichergestellt werden, dass die Information aktuell gehalten wird. Ein einzelnes Produkt soll anhand einer Produkt-SKU oder Produkt-ID von der Datenbank abgefragt werden können.
- Die Datenbank wird dem Server-Container zugänglich gemacht. Im Container gibt es eine eigene asynchron arbeitende Firestore Lookup Variable, die dazu verwendet werden kann:

- Im Datalayer selbst müssen nun nicht mehr die gesamten Produktinformationen vorhanden sein. Es reicht eine Produkt-ID um die NoSQL Datenbank abfragen zu können und zusätzlich Informationen, die durch die Datenbank nicht abgebildet werden können. Darunter könnte bspw. der letztendliche Preis des Produkts sein, der sich aus unterschiedlichen Gegebenheiten zusammensetzen kann (produktspezifische Discounts bspw.).
- Dieses Minimum an Information im Datalayer reicht. Die restlichen Parameter werden erst im Server Container über die Firestore Lookup Variable angereichert.
- Anschließend wird das Event mit den angereicherten Informationen an den jeweiligen Endpoint gesendet.
Das ist nur ein Fallbeispiel. Anwendungsfälle sind in der Praxis sehr individuell und dementsprechend dann auch die letztendliche Logik des Setups. Deutlich wird hier aber das Einsparpotential an Ballast auf einer Website.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch eine ordentliche und gründlich durchdachte Konzeptionierung bereits viel gewonnen wird. Zusätzliche technische Optimierungsmöglichkeiten bieten sich infolgedessen, wie demonstriert, reichlich. Eine auf umfassende Erfahrung und Kompetenz basierende Unterstützung erleichtert diesen Prozess ungemein. Gerne nehmen wir bei e-dialog uns Ihrem Anliegen an. Kontaktieren Sie uns: kontakt@e-dialog.group