von Evgeniya Teneva
Die Situation da draußen ist für alle außergewöhnlich. Die kritischen Ereignisse der letzten Wochen erzeugen bei uns Stress, der die normale Verarbeitungsfähigkeit überfordert. Alle möglichen Reaktionen darauf sind grundsätzlich erst einmal normal und gesund. Es gibt aber empfohlene Verhaltensweisen, die uns einen besseren Umgang mit unseren Reaktionen ermöglichen und dadurch unseren Alltag, sowohl beruflich als auch privat, normalisieren können.
New Work & Remote Recruiting, Innovation & und Know-How Transfer - genauso wie die Themen im Data-driven Marketing entwickeln auch wir als Unternehmen uns ständig weiter.
Mehr ErfahrenNeben meiner Tätigkeit als HR Managerin bei e-dialog, blicke ich auf 10 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Krisenintervention zurück, momentan leiste ich ehrenamtlich psychosoziale Betreuung für diverse Krisenteams. Auch das Wohlbefinden der e-dialog MitarbeiterInnen liegt mir gerade in solchen Situationen besonders am Herzen. Deshalb möchte ich heute mit Ihnen ein paar Tipps aus meiner Erfahrung teilen, um den für uns alle ungewöhnlichen Alltag etwas zu erleichtern.
Home Office ist eine gut bekannte und gelebte Praxis in vielen Unternehmen. Doch die derzeitigen Umstände reißen uns aus dem gewohnten Tagesablauf, was uns zu schaffen macht. Der reguläre Fitnessbesuch ist jetzt nicht möglich, oder das After-Work Getränk mit den KollegInnen fällt weg. Möglicherweise sind es aber auch die Kinder, die bei einer Remote-Besprechung im Hintergrund auftauchen, oder wir müssen uns plötzlich ein Arbeitszimmer mit unserem Partner teilen. Damit wir unsere Konzentration wieder steigern und produktiv arbeiten können, brauchen wir einen geregelten Tag. Eine strukturierte Tagesordnung verleiht dem Tag eine Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit.
In Zeiten, in denen Unsicherheit herrscht, ist es die Routine, die uns wieder ein Sicherheitsgefühl gibt und Stabilität gewährleistet. Unser Gehirn kann in solchen Zeit oft schwer zwischen Realität und Fantasie, zwischen Wirklichkeit und Vorstellung, unterscheiden. Ist das was wir gerade erleben Realität, oder nur eine Erfindung unserer Gedanken? Von diesem Mechanismus können wir zurzeit sehr profitieren. Wir sollten unserer ganze Vorstellungskraft aufwenden, um den Büroalltag nach Hause zu versetzen und somit unsere gewohnten Abläufe so gut wie es geht beibehalten. Die bestehende IT Infrastruktur und die fortgeschrittenen Technologien unterstützen uns dabei, unsere Arbeitsroutine fortzusetzen. Wir können uns mit unseren TeamkollegInnen weiterhin täglich abstimmen oder sogar ein gemeinsames Mittagessen via Videokonferenz gestalten, damit der soziale Austausch nicht gänzlich vernachlässigt wird. Wir bei e-dialog probieren es mit großem Erfolg täglich aus.
Die Empfehlung, dass wir berufliches vom privaten trennen müssen, hat jeder von uns schon mal gehört. Nun kann es in den eigenen vier Wänden eng werden und die Abgrenzung immer schwieriger ausfallen. Daher brauchen wir ein Commitment mit uns selbst und mit unseren Familienangehörigen, MitbewohnerInnen oder Partnern. Eine Art mündlichen Vertrag, indem wir die Aufgaben jedes einzelnen definieren und diese eigenverantwortlich übernehmen. Das kann zum Beispiel mit den Kindern spielen, der Haushalt, persönliche Aktivitäten, Lebensmittelversorgung usw. umfassen. Die klare Verteilung von Aufgaben und ein gutes Zeitmanagement, tragen essentiell dazu bei unseren Stress zu reduzieren, und wir bleiben fokussiert.
Eine aufrechte Kommunikation zwischen den TeamkollegInnen ist jetzt wichtiger denn je. Auch hier gilt Aufgaben noch genauer zu definieren, erklären oder delegieren. Außerdem hilft es, kurze Feedbackschleifen einzuführen, um die Arbeitsprozesse laufend zu adaptieren, zu verbessern und unausgeschöpfte Potenziale zu entdecken. Vielleicht kann sogar der ein oder andere Punkt später in die alltägliche Arbeit mitgenommen werden.
Wir sind im Moment besonders gefordert und so kann es sein, dass wir uns in einer Art Gedankenkarussell erwischen, das sich immer schneller dreht. Um einen besseren Umgang mit unseren Reaktionen zu erreichen, diese abzuschwächen oder ganz abzustellen, helfen folgende Tipps:
Und nein, das ist kein Witz! Auch unter diesen Umständen lässt sich Bewegung in unseren eingeschränkten Alltag einbauen. Online Workouts, Spaziergänge unter Einhaltung der eingeführten Maßnahmen sind Optionen, die jeder von uns ausprobieren könnte. Wichtig: Egal ob es der Yoga Online Kurs oder eine andere Sportart ist, wir brauchen anschließend mindestens ½ Liter Wasser. Durch die Bewegung und die Flüssigkeit wird der Stoffwechsel angeregt und der Körper scheidet die überschüssigen Stresshormone schnellstmöglich aus. Körperliche Aktivitäten helfen uns dabei, eine nachhaltige Work-Life Balance auch unter diesen Umständen zu etablieren.
Sollte dir das Hungergefühl fehlen, so liegt dies mit großer Wahrscheinlichkeit an einem erhöhten Adrenalinspiegel im Blut, der den Magen sich zusammen ziehen lässt. Hier hilft, wenn du einen kleinen Bissen isst, einen Wecker auf 30 Minuten stellst oder jemanden bittest dich zu erinnern und wieder einen kleinen Bissen zu essen. Nachdem du das 3 bis höchstens 5 mal gemacht hast, wirst du wieder ganz normal Hunger verspüren und ganz normal essen können. Es kann aber auch sein, dass du ein besseres Zeitmanagement brauchst, damit deine geregelten Mahlzeiten nicht fehlen.
Alkohol verkürzt die Traumphasen im Schlaf und verlängert somit die Zeit, die du zur Erholung brauchst. Je weniger Alkohol du trinkst, desto schneller wirst du dich erholen. Die eigene Disziplin im Home Office ist besonders wichtig, denn wir müssen uns weiterhin an unsere Arbeitszeiten halten und darauf achten die Arbeit nicht bis in die späten Nachtstunden auszudehnen, weil die notwendige Erholung sonst zu kurz kommt.
Abraham Maslow beschreibt in seiner berühmten Maslowsche Pyramide auf einfache Art und Weise menschliche Bedürfnisse und Motivationen (in einer hierarchischen Struktur) und versucht, diese zu erklären.
In der jetzigen Situation geht es uns Menschen verstärkt um unsere Basisbedürfnisse, da wir uns durch die aktuelle Lage in der Befriedigung unserer physiologischen Bedürfnissen bedroht fühlen. Wir verspüren einen erhöhten Drang dieser Bedrohung entgegenzuwirken, in dem wir zu einer Überversorgung mit Lebensmitteln oder diversen Haushaltsartikeln tendieren. Dies ist eine normale Reaktion, mit der wir uns die subjektive Kontrolle über die Situation zumindest kurzfristig zu sichern glauben. Es dient als Verteidigungsmechanismus, der uns die Aufrechterhaltung unseres komfortablen Alltags ermöglicht, aus dem wir gerade gerissen worden sind. Im Normalfall sind wir es gewohnt im Besitz der verschiedensten Artikel und Produkte zu sein, was uns ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit gibt. Sollten diese Sachen nicht verfügbar sein, ist es für uns ein Signal, dass etwas nicht stimmt, etwas ist ungewöhnlich. Das könnte bei uns Ängste hervorrufen. Daher versuchen wir durch einen Überkonsum unsere Routine wiederherzustellen und ein Gefühl der Sicherheit zu bekommen. Allerdings ist es jetzt empfehlenswert, eine rationale Bewertung durchlaufen zu lassen und zu überlegen, worauf wir wirklich verzichten können, um unseren Überkonsum auch langfristig nach der Krise reduzieren zu können und somit auch sparsam mit den Ressourcen umzugehen. Für unseren Home Office Alltag bedeutet es, uns zu überlegen, was wir tatsächlich brauchen, um einen normalen Betrieb sicherstellen zu können.
Wir leben in einem Zeitalter, wo wir uns jederzeit über vielfältige Kanäle informieren können. Gut informiert zu sein, bedeutet Verantwortung übernehmen zu können und Engagement zu zeigen. Dabei ist es besonders wichtig, auf die Verlässlichkeit der Quelle zu achten, weil die Informationen, die wir erhalten, unser Denken und Handeln stark beeinflussen. Im Home Office sitzen wir ausschließlich vor dem PC und geraten oft in der Versuchung mal schnell die neuesten Nachrichten zu checken, gerade wenn das Handy mit den aktuellen Push-Benachrichtigungen neben uns liegt. Dies führt zu kontinuierlicher Ablenkung und kann sich auf Dauer in einen Zeitdieb verwandeln und die Arbeitsqualität beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, dass wir bestimmte Zeiten für Informationszufuhr festlegen und diese dann einhalten. Diese Vorgehensweise würde zu einer besseren Informations- und Psychohygiene beitragen, was sich auf unser allgemeines Wohlbefinden und die Produktivität positiv auswirkt.
Am Ende des Tages kann es schon passieren, dass wir uns, obwohl wir den ganzen Tag “zuhause gesessen sind” uns trotzdem müde und erschöpft fühlen. Da bietet es sich an auf diverse Entspannungstechniken zurückzugreifen. Meditation oder eine Atemtechnik, sowie autogenes Training und progressive Muskelrelaxation bilden einen Teil der Möglichkeiten-Palette, mit der wir nicht nur am Ende des Tages, sondern auch zwischendurch entspannen können. Im Internet finden wir dazu zahlreiche Einleitungen oder Online Tutorials, oder haben vielleicht jemanden aus dem Bekanntenkreis, der diese selbst praktiziert und hilfreiche Tipps geben kann. Entspannung kann aber einfach auch füreinander da sein bedeuten oder ein offenes Ohr haben. Nehmt euch die Zeit dafür und plant genug Pausen für Auszeit und persönlichen Austausch, weil nur gemeinsam und sich gegenseitig unterstützend, werden wir die außergewöhnliche Herausforderung bewältigen!
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und beraten Sie gerne unverbindlich! Füllen Sie dazu einfach das Kontaktformular aus oder rufen uns direkt an.
Jetzt kontaktierenNewsletter
Holen Sie sich unsere Online Marketing-Insights und Trends direkt in Ihr Postfach!