Cookieless Cross-Domain-iFrame Tracking mit GA4

Cookieless Cross-Domain-iFrame Tracking mit GA4

Management Summary

Während schon mehrere Ansätze zum Tracking von Cross-Site-iFrames zur Verfügung stehen, machen es sowohl die Zunahme von Tracking-Schutzmechanismen in Browsern, als auch Neuerungen in Google Analytics 4 (GA4) notwendig, alternative Wege bei der Tracking Implementierung einzuschlagen, um nicht an messbaren Daten oder an Attribution zu verlieren. Mit einer gut durchdachten cookieless Cross-Domain-iFrame-Tracking Implementierung kann eine zukunftsträchtige Lösung erreicht werden.

Warum Cross-Domain iFrame Tracking?

Die Einbindung über iFrames ist ein gängiges Verfahren. So werden Werbebanner, Share Buttons und Affiliate Widgets großteils über iFrames eingebunden. Auch Formulare, Applikationen oder Single Page Applikationen (SPAs), die meist auf einem eigenen Server unter einer anderen Domain geführt werden oder auch  aus unternehmensfremden Systemen (z. B. Buchungstools, Asset Management Plattformen ) stammen, können so eingebunden werden.

iFrame-Tracking  ermöglicht es, Interaktionen von Nutzern auf der über den iFrame eingebetteten Seite über die eigene  Website zu verfolgen und so ein einheitliches und vollständigeres Bild des Nutzerverhaltens  zu erhalten.

Cross-Domain-iFrame-Tracking wiederum ermöglicht ein solches Tracking auch dann, wenn User innerhalb des iFrames mit Inhalten interagieren, die auf einer anderen Domain gehostet werden.

 

Angenommen, Sie betreiben eine Website und haben auf dieser ein Formular oder eine Applikation eingebettet, über die  Besucher interagieren können, sich einloggen können, aus Ihren Services wählen, diese konfigurieren oder auch buchen/kaufen können. Weiter angenommen, dieses Formular oder diese Anwendung  hat ihren Ursprung auf einer anderen Domain und  wurde auf Ihrer Webseite über einen iFrame eingebettet:

Wenn Sie nun über Google Analytics nachverfolgen möchten, wie Ihre Website Besucher mit dem eingebetteten Inhalt  interagieren, muss dazu eine domänenübergreifende Kommunikation zwischen Ihrer Seite und der Seite innerhalb des iFrames ermöglicht werden.

Ganz normales GA4 Cross-Domain Measurement also – oder etwa nicht?

Cross-Domain-Tracking kann in GA4 unkompliziert über Tag Einstellungen -> Domains konfigurieren im Adminbereich  eingestellt werden .

GA4 Google Tag Settings - Domains definieren

Domains definieren in den GA4 Google Tag Settings

Die in den Google Tag Einstellungen auf einer Liste angegebenen Domains werden domainübergreifend gemessen. Zudem wird dadurch festgelegt, welche ausgehenden Links der eigenen Website keinen Outbound-Link erzeugen, wenn Enhanced Measurement (Klicks auf externe Links) aktiviert ist.

 

Soweit so gut, doch ganz so einfach verhält es sich im Falle eines über einen iFrame eingebetteten Inhalts von einer anderen Domänen leider nicht.

Spezielle Herausforderungen beim Cross-Site-iFrame Tracking

Ohne spezielle Einrichtung kommunizieren die (Parent-) Seite und die (Child-) iFrame Seite trotz normal eingerichtetem GA4 Cross Domain Measurement nicht miteinander. 

Wenn der oberste kontrollierte Domänenname der iFrame (Child-) Seite  (z. B. my-or-other-application.com) ein anderer als der, der übergeordneten (Parent-)Seite (z.B. e-dialog.group) ist,  wird der Inhalt des iFrames in einen Drittanbieter-Kontext geladen.

Beispiel: Parent Seite iFrame Child Seite

Beispiel: Parent Seite & iFrame Child Seite

Das bedeutet zum einen, dass jede Interaktion auf der mittels iFrames eingebetteten Seite erfordert, dass der Browser Third-Party Cookies zulässt. Zum anderen behalten in diesem Szenario sowohl die Parent Seite, als auch die über den iFrame geladene Seite ihre eigenen Client-IDs, was dazu führt, dass Sie in Ihren GA Berichten zu viele Nutzer sehen (Jeder Nutzer wird zu zwei Nutzern). Außerdem geht die ursprüngliche Traffic-Quelle verloren, eine  als (“self-referral”) bekannte Situation,  weshalb eine korrekte Attribution der Interaktionen nicht möglich ist. Zwar gibt es auch hierfür in GA4 eine automatisierte Lösung, jedoch greift diese in manchen Fällen – und besonders im Kontext von Single Page Applications – nicht.

Beispiel Parent Seite iFrame Child Seite User Client IDs

Beispiel: Parent Seite & iFrame Child Seite User Client IDs

Fehlende Browserunterstützung für Third Party Cookies und falsche Attribution.

Womit wir auch schon an den zwei problematischen Punkten angekommen sind:

  1. die Zunahme der Tracking-Schutzmechanismen der Browser bzw. die fehlende Browserunterstützung von Third Party Cookies und
  2. die doppelt geführte User-ID und somit erhöhte Userzahlen in GA und die falsche Zuordnung von Interaktionen oder Conversions.

Früher und Jetzt. An welchen Schrauben kann mit GA4 und Google Tag Manager gedreht werden ?

Während sich an der Technologie und Verwendungsart von iFrames nicht viel geändert hat, hat sich, gerade  in Hinsicht der nahenden Post-Cookie-Ära, im Umgang mit Third-Party-Cookies eine Menge verändert. Der  Einsatz von Cookies im Umfeld von Crossdomain Measurement wird dadurch  immer weniger zuverlässig  und vor allem weniger zukunftsträchtig.

Traditionell wurde das Tracken von Cross-Domain-iFrames auch über Cookies gelöst. Viele Browser aber schränken seit geraumer Zeit  die Verwendung von Cookies im Third Party Kontext für das Tracking ein. Zudem  haben Nutzer die Möglichkeit, Browser-Einstellungen so vorzunehmen, dass sie Cookies blockieren, was zur Folge hat, dass diese Art zu tracken unterbunden wird.

Durch die Verwendung einer  cookie-losen Methode zum Tracken von Cross-Domain- iFrames ist GA4 in Verbindung mit dem Google Tag Manager in der Lage, die beiden ansonsten differenzierten User-IDs  zu vereinheitlichen und Interaktionen zu verfolgen, selbst wenn Cookies blockiert sind. Dies ist besonders wichtig in der aktuellen Situation, in der Datenschutzbedenken und Nutzung von Werbeblockern zunehmen. 

Einige schon für UA  gefundene Lösungen, um die Client-ID zu übertragen, wie etwa der Umweg über den local Storage, lassen sich  durch den standardmäßig fehlenden Mechanismus zur Deaktivierung der Cookie-Speicherung in GA4 nicht eins zu eins umsetzen, sodass auch hierfür andere Wege eingeschlagen werden müssen. 

Des Weiteren  bedeutet die Implementierung einer Tracking Lösung für Cross-Domain-iFrames meist Arbeit an der Tracking- und/oder Data Layer Implementierung auf beiden Seiten, auf der Parent- und auf der über den iFrame eingebetteten Child-Seite. Durch neue Lösungen kann, falls anwendbar, der Aufwand hier reduziert werden. 

Fazit:

An der Einbindung von Inhalten, Applikationen, Formularen aus nicht proprietären Domains und Systemen auf der eigenen Seite führt in der heutigen Zeit kein Weg vorbei. Und auch wenn das Tracken von Inhalten über iFrames, seien wir ehrlich, manchmal für ein graues Haar mehr sorgt, bieten iFrames eine schnelle Möglichkeit der Einbindung “fremder” Inhalte auf der eigenen Website und sind damit ein häufiger Anwendungsfall. Um in diesem Anwendungsfall nicht an aussagekräftigen Analysen und korrekter Attribution zu verlieren, bedarf es einer gesonderten domänenübergreifenden iFrame Tracking Lösung auch für GA4, denn hier lassen sich die Vorteile des  integrierten Cross Site Trackings  nicht nutzen. Zudem kann durch eine gut durchdachte cookieless Cross-Site-iFrame-Tracking Implementierung auch zusätzlicher Aufwand verhindert werden und eine zukunftsträchtige Lösung erreicht werden.

Haben Sie dazu noch Fragen oder dürfen wir Sie bei der Suche nach einer cookielosen Lösung für Ihre Cross-Domain-iFrames mit GA4 und Google Tag Manager unterstützen? Wir freuen uns auf Ihre Anfrage an kontakt@e-dialog.group

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