von Dominic Ginda
Im Onlinemarketing und speziell in der Webanalyse ist es unerlässlich verschiedene Tags (das sind kleine Codeschnipsel) auf der Webseite auszugeben. Diese Codeschnipsel erfüllen die verschiedensten Aufgaben wie zum Beispiel das Tracking, Einsatz von Testing Tools, Remarketing Tags, Einsatz von Tools für das Messen und Aufzeichnen von Nutzerinteraktionen und vieles mehr. Die Liste kann sehr lange und unübersichtlich werden. Damit man den Überblick behält, nutzt man ein Tag Management System (kurz TMS). Dieses ist auch hilfreich, wenn man keine großen Programmierkenntnisse hat und dient dazu, dass man die Tags nach bestimmten Regeln feuern kann.
Webanalyse steht für Messbarkeit und ist die Grundlage für langfristige Erfolgskontrolle und Effizienzsteigerung Ihrer (Online) Marketing Aktivitäten.
Mehr ErfahrenIm weiteren Verlauf bekommst du einen kleinen Überblick über Tag Management Systeme und wie du sie optimal einsetzen kannst:
Ein Tag Management System ist ein Tool, mit dem man Tags auf der Webseite sowohl verwalten kann, als auch die Ausspielung dieser regeln und steuern kann. Somit muss der Webseitenbetreiber nicht mehr alle Marketing-Pixel, Tracking-Codes usw. auf der Webseite direkt implementieren, sondern kann diese ganz einfach über das TMS regeln.
Streng genommen wird dafür keine Know-How aus der IT mehr benötigt und die Marketer können selbstständig ihre Tags verwalten.
Damit man sich einen Tag Manager besser vorstellen kann, möchte ich den Vergleich mit einem CMS (Content Management System) ziehen. Man muss es einmal aufsetzen und dann können Inhalte wie zum Beispiel Bilder, Texte und Videos selbstständig und ohne große Programmierkenntnisse verwaltet werden. Nach demselben Prinzip funktionieren auch Tag Management Systeme.
Mittlerweile gibt es am Markt schon einige Tag Management Systeme und hier alle aufzulisten und einzeln zu erklären, würde den Rahmen sprengen. Daher wird in diesem Artikel nur ein Tag Management System näher beleuchtet und zwar das am meisten genutzte Tool – der Google Tag Manager.
Der Google Tag Manager ist in der Standardversion kostenfrei nutzbar und diese kostenfreie Version reicht auch in den meisten Fällen aus. Später im Artikel werden die Unterschiede zwischen der kostenfreien und der kostenpflichtigen Version (Google Tag Manager 360) erläutert. Bis dahin bleiben wir im Universum der kostenfreien Version.
Der Google Tag Manager kann als Container angesehen werden, in dem sich alle benötigten Codeschnipsel, Codes, weitere Informationen und Auslöseregeln befinden. Dieser Container wird auf jeder Seite (Unterseite) mit einem Codeschnipsel im Quellcode (imBereich) in die Seite integriert. Dabei sollte man darauf achten, dass der Code soweit oben wie möglich implementiert wird, sodass dieser auch als erstes ausgeführt wird. Im Google Tag Manager (kurz GTM) ist auch eine kurze Anleitung für die Installation des Containers zu finden. Dazu muss man auf den Reiter “Admin” klicken und dann findet man auf der rechten Seite den Punkt “Google Tag Manager installieren”. Der Codeschnipsel enthält eine eindeutige Container-ID, mit der der Container identifiziert und ausgespielt wird. Diese ID findet man jederzeit in der rechten oberen Bildschirmhälfte.
Ist der Container auf der Webseite implementiert, kann man mit der Arbeit im GTM starten.
Die zentralen Elemente im GTM sind die Tags, Trigger und Variablen. Dazu möchte ich auf jedes Element einzeln eingehen.
Die Tags sind im Prinzip das Herzstück des Google Tag Managers. Tags sind im Prinzip nichts anderes als ein HTML-Code, der sonst auf der Webseite direkt eingebunden werden würde. Um noch flexibler zu sein, kann man zusätzlich zum HTML Code, auch CSS- und Javascript-Code verwenden. Da es für viele Tags bereits Templates gibt bzw. diese im GTM schon vordefiniert sind, benötigt man meistens gar keinen Code mehr, sondern befüllt einfach eine Eingabemaske, wie in den Screenshots ersichtlich.
Wie man sehen kann, sind hier keine Codes ersichtlich und damit keine Programmierkenntnisse nötig. Wird man in der Liste der vordefinierten Tags nicht fündig, gibt es noch zusätzlich sogenannte “Community Templates”. Das sind Tags, die von der Community erstellt und von Google danach freigegeben wurden. Hier ist eine große Anzahl an vordefinierten Tags zu finden. Die Suchfunktion kann hier sehr hilfreich sein, damit nicht die komplette Liste durchgescrollt werden muss.
Durch Trigger wird angegeben, unter welchen Voraussetzungen ein Tag ausgespielt bzw. gefeuert werden darf. Sie definieren also die Regel, ob und zu welchem Zeitpunkt ein Tag ausgeführt oder blockiert wird.
Bei den Triggern gibt es auch eine Liste an verschiedenen Triggertypen, die im GTM vorhanden ist. Nachdem man einen Trigger gewählt hat, können im Trigger selbst noch weitere Bedingungen für den Trigger bestimmt werden. Zu den gängigsten Triggertypen zählen die Seitenaufrufe (Seitenaufruf, DOM ist bereit und Fenster geladen), Klicks (Alle Elemente, nur Links), Nutzer-Engagements (Elementsichtbarkeit, Formular senden, YouTube Video) und die Sonstigen (Benutzerdefiniertes Ereignis, Trigger Gruppen, Verlaufsänderungen).
Variablen sind Werte, die Tags und Trigger noch weiter verfeinern können. Bei den Tags können dynamische Werte mit übergeben werden, um noch genauere Daten zu erhalten. Wenn man zum Beispiel beim E-Commerce Tracking den genauen Preis mit übergeben möchte, passiert das mit einer Variable, da meistens die Produkte unterschiedliche Preise haben.
Bei den Triggern kann man noch genauere Bedingungen erstellen. Wenn man zum Beispiel einen Klick auf einen genauen Link tracken möchte, nutzt man den Link “Klick Trigger” und schreibt dann in die vordefinierte Variable “Klick URL” die genaue URL des gewünschten Links. Somit löst der Trigger nur aus, wenn auch wirklich die angegebene URL angeklickt wird. Es gibt noch viele weitere Beispiele, die in einem unserer Workshops erläutert werden.
Bei den Variablen gibt es auch schon vordefinierte Variablen, sogenannte “Integrierte Variablen” und benutzerdefinierte Variablen, die man selbst noch weiter konfigurieren kann bzw. muss.
Es gibt noch viele weitere Features im GTM, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde, da sie schon tiefer in die Materie gehen und den Rahmen des Artikels sprengen würden. Trotzdem liste ich einige der Features mit einer kurzen Beschreibung auf:
Die kostenpflichtige Version vom Google Tag Manager, der Google Tag Manager 360, bietet ein paar mehr Features, bei denen man prüfen sollte, ob sich die Mehrkosten auszahlen.
Wer mehr über die Unterschiede lesen möchte, findet in diesem Artikel weitere Informationen.
Die Antwort ist sehr einfach. Es ist nicht zwingend erforderlich ein Tag Management System zu nutzen, jedoch vereinfacht es die Arbeit enorm. Daher empfehlen wir auch bei jeder noch so kleinen Webseite einen GTM zu implementieren.
Folgende Vorteile bieten Tag Management Systeme (bei korrekter Konfiguration):
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