von Yuliya Kyrpychova
Sie haben wahrscheinlich schon von der Intelligent Tracking Prevention (ITP) im Safari gehört. Zusammengefasst: diese führt dazu, dass fast keine AdWords und DoubleClick Conversions im Safari gezählt werden. In diesem Zusammenhang ist auch der neue Google Analytics Global Site Tag (gtag.js) sowie der Google Tag Manager (GTM) relevant. Mit diesem Blogartikel wollen wir mögliche Unklarheiten rund um das Thema beseitigen und notwendige Maßnahmen auflisten, da bisher noch keine einheitliche und umfangreiche Vorgehensweise veröffentlicht ist.
Webanalyse steht für Messbarkeit und ist die Grundlage für langfristige Erfolgskontrolle und Effizienzsteigerung Ihrer (Online) Marketing Aktivitäten.
Mehr ErfahrenWir versuchen hier die folgende Fragen zu beantworten,:
Stellen Sie sich vor, ein User sucht zuerst ein neues Handy auf produkte.at und holt sich dann auf rezepte.at Ideen für’s Abendessen. Wenn beiden Seite die Ressourcen von tracker.at laden, hat tracker.at das Cookie im Browser des Users gespeichert. Damit verfügt der Besitzer von tracker.at über die Informationen über den Browser, den der User benutzt und über das Verhalten des Users auf den beiden Seiten produkte.at und rezepte.at. Es handelt sich um sogenanntes Cross-Site Tracking und tracker.at nutzt ein Third-Party Cookie.
Die Intelligent Tracking Prevention (ITP) nimmt Rücksicht auf die steigende Wichtigkeit von Datenschutz & Privacy und limitiert den Zugriff auf die Daten, die nicht als First-Party Daten gesammelt wurden. Nach dem Machine-Learning Algorithmus klassifiziert die Intelligent Tracking Prevention die Webseiten, die Cross-Seite Daten sammeln und verhindert das Tracking von Usern nach 24 Stunden.
Hier eine Darstellung der von der ITP eingeführten Lebensdauer von Cookies:
Um die Interessen von beiden Seiten – User und Werbekunde – zu schützen, hat Google einen neuen Cookie Typ entwickelt: _gac,. Das Cookie wird direkt auf der Domain des Advertisers gesetzt und wandelt die gesammelten Daten in First-Party Daten um. Im Sinne der ITP ist die Verwendung des _gac Cookies rechtmäßig. Das heißt, dass alle Daten, die mit bestimmten Usern assoziiert werden, weiter für Conversion Reporting und Attribution zur Verfügung stehen.
Momentan betrifft die ITP nur Safari, der etwa 15% des Browser Market Shares ausmacht (StatCounter Dez.2017). Das scheint nicht viel zu sein – kann je nach Traffic aber mehrere Tausende Users und Conversions bedeuten.
Außerdem: Mit steigenden Sorgen zu Datenschutz & Privacy kann dies zukünftig noch andere Browser und Geräte betreffen.
Wenn Sie sichergehen wollen, dass Sie Ihre Conversions unabhängig vom Browser richtig messen, brauchen Sie den Conversion Linker, der dafür sorgt, dass Daten an mehrere Google-Produkte gesendet werden. Dies kann entweder mit gtag.js oder GTM umgesetzt werden. Schauen wir uns das im Detail an.
Google hat gerade den neuen allgemeinen Website Tag entwickelt (gtag.js). Der Tag hilft, das Tracking über mehrere Google Produkte zu unifizieren und Datensilos zu überwinden. Wenn Sie beispielsweise Google Analytics, das Conversion-Tracking von AdWords und DoubleClick Search verwenden, brauchen Sie nur einen allgemeinen Website-Tag auf jeder Seite Ihrer Website. Für jedes Produkt fügen Sie dem globalen Snippet einen Befehl ‚config‘ hinzu, damit Google weiß, wie Ihre Daten weitergeleitet werden sollen.
<!-- Global Site Tag (gtag.js) - Google Analytics --> <script async src="https://www.googletagmanager.com/gtag/js?id=GA_TRACKING_ID"><script> <script> window.dataLayer = window.dataLayer || []; function gtag(){dataLayer.push(arguments);} gtag('js', new Date()); gtag('config', 'GA_TRACKING_ID'); gtag('config', 'DC-1234567'); gtag('config', 'AW-234567890'); gtag('config', 'AW-345678901'); <script>
Hier ist es ganz wichtig zu bemerken, dass Sie keinen gtag.js benötigen, wenn Sie schon den Google Tag Manager verwenden. Beide – gtag.js und GTM – verwenden den Conversion Linker, den wir brauchen um alle Conversions richtig zu tracken.
Was gemacht werden soll, hängt von Ihrer Tracking Implementierung und den Google Produkten, die Sie nutzen, ab. Schauen Sie bitte in der Tabelle unten nach, was die beste Lösung für Sie ist.
Beispiel 1: Sie sind ein Google Analytics-AdWords Kunde und haben Ihre Google Analytics und AdWords Tags über GTM oder native implementiert (Tabelle: Zeile 1 oder 2). Sie brauchen nichts zu machen, wenn Ihre Google Analytics und AdWords Konten, was wir hoffen, verknüpft sind.
Beispiel 2: Sie benutzen Google Analytics und DoubleClick. Beide Codes sind über den GTM implementiert (Tabelle: Zeile 3). Im Fall von DoubleClick reicht es, im Gegensatz zum AdWords, nicht aus, die Google Analytics und Doubleclick Konten verknüpft zu haben. Um DoubleClick Conversions richtig zu tracken, müssen Sie im GTM den Conversion Linker Tag anlegen. Die Umsetzung ist ganz einfach (siehe Punkt 5: Wie implementiere ich den Conversion Linker?).
Weitere Szenarios:
Wie implementiert man den Conversion Linker Tag im GTM: So schnell geht’s!
1) Den neuen Tag anlegen, anklicken und im Menü Featured Tags “Conversion Linker” wählen.
2) Als Trigger “Alle Seiten” (“All Pages”) anlegen und auf “Save” klicken.
3) Den Tag veröffentlichen.
Grundsätzlich: GTM ist ein Tag Management System (TMS) – ein zentrales Verwaltungssystem für Tags. Der gtag.js ist (wie schon die Benennung vermuten lässt) ein Tag. Ein Vergleich ist daher schwierig. Wir versuchen also eher folgende Frage zu beantworten: wenn ich mich zwischen den beiden Methoden entscheiden muss, welche Vorteile/Nachteile muss ich berücksichtigen?
Wie im Kapitel 4 aufgelistet wurde, ist die “beste Lösung” abhängig von Ihrer Implementierung . Wenn Sie Ihre Codes auf Ihrer Website nativ eingebaut haben, können Sie weiterhin diese Methode verwenden, indem Sie gtag.js auf Ihrer Website nativ einsetzen. Oder Sie nutzen die Gelegenheit, um auf GTM umzusteigen.
Die Umsetzung von gtag.js bedeutet, dass Ihre Implementierung, inklusive aller Custom Events, auf gtag.js umgeschrieben werden sollen. Dies bringt den gleichen Aufwand wie ein Wechsel zum GTM mit sich. Zusätzlich ergeben sich durch den Umstieg auf den GTM aber gegenüber der Verwaltung von nativen Codes folgende Vorteile:
Gtag.js unterscheidet sich von seinen Vorläufern, klassischem Google Analytics und Universal Analytics dadurch, dass er über ein eingebautes Feature, den Conversion Linker, der das Website Tagging für alle Google Produkte vereinfacht, verfügt. GTM besitzt dieses Feature ebenfalls. Wenn zukünftig, wie im Falle von klassischem und Universal Analytics, weitere Features im gtag.js hinzu kommen, können Sie mit GTM mühelos umsteigen.
Zurzeit scheint der Wechsel zum gtag.js keine Vorteile gegenüber dem GTM mit sich zu bringen. Im Gegensatz dazu spart Ihnen der GTM durch weniger Implementierungsschleifen Zeit. Außerdem ergeben sich durch die Wiederverwendungsmöglichkeit von Tags gewisse Skaleneffekte; Daten und Regeln können z.B. von mehreren Tags genutzt und geteilt werden. Damit haben Sie ein wesentlich besseres Verhältnis zwischen einer Vergrößerung der entsprechenden Kapazitäten und den dafür notwendigen Ressourcen.
Dank vordefinierter Tags und benutzerfreundlicher Oberfläche benötigt GTM keine Programmierkenntnisse. Tracking-Scripte lassen sich ohne lange Deployment Zyklen schnell einbinden. Das bedeutet ein selbstbestimmtes Arbeiten für Online Marketing Spezialisten und mehr Unabhängigkeit von der IT. Man kann schnell und selbständig die Third-Party Tags einbauen und testen.
Damit Sie nicht aus Versehen fehlerhafte Tags veröffentlichen, gibt es den Vorschau- und Debuggingmodus, der Ihnen bei der Fehlersuche und Fehlervermeidung hilft. Dazu werden im GTM alle Versionen des Containers gespeichert. Dadurch können Sie ganz einfach tracken, wann und von wem Änderungen an Ihren Tags vorgenommen wurden. Falls Sie einen Fehler entdeckt haben, lassen sich alte Versionen wiederherstellen.
Durch das asynchrone Laden der Tags kann durch den Google Tag Manager die Ladezeit einer Website verkürzt werden. Langsame Tags werden nachgeladen und man kann bestimmen, zu welchem Zeitpunkt ein Tag ausgelöst werden soll.
Zu guter Letzt ermöglicht der GTM als Tag Management System (TMS) eine Kontrolle der Daten durch einfache Einstellungen. Mit einer “Do Not Track” Variable kann man z.B. mit nur einem Klick im GTM einstellen, dass der Browser die “Do Not Track” Variable lesen soll und die Daten nicht an Google Analytics versendet werden sollen.
Wir hoffen dieser Artikel hat Ihre offene Fragen zum Thema beantwortet. Zusammengefasst: Momentan ist es nicht unbedingt notwendig zum neuen gtag.js zu migrieren. Lassen Sie sich Zeit um Ihre Implementierung zu reviewen und sich zu entscheiden, welche Lösung für Sie am besten ist. Aus unserer Sicht erfüllt der GTM die gleichen (und weiteren) Aufgaben wie der neue gtag.js, bietet aber wesentliche Vorteile in der Tag Verwaltung (wie im Einzelnen im Kapitel 6 aufgelistet wurde).
Falls Sie schon einen GTM haben, ist keine weitere Handlung auf Ihrer Seite notwendig. Falls noch nicht, empfehlen wir, dies zu tun. Die Umsetzung benötigt den gleichen Aufwand wie das Migrieren zum gtag.js, macht aber die Upgrades in Zukunft viel simpler als die Modifikationen auf jeder Seite zu vornehmen. Damit sind Sie zukünftig gut gerüstet und haben die höchste Flexibilität.
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