von Michaela Linhart
Webanalyse steht für Messbarkeit und ist die Grundlage für langfristige Erfolgskontrolle und Effizienzsteigerung Ihrer (Online) Marketing Aktivitäten.
Mehr ErfahrenDie obige Abbildung zeigt einen vermeintlich ganz normaler Report: Und zwar die Zielabschlüsse für alle Zielvorhaben in unserem e-dialog Profil im Jahresvergleich 2014 zu 2013 – soweit so gut. Zusätzlich haben wir zwei Segmente auf die Gesamtdaten angewendet um zu erfahren ob es mehr Zielabschlüsse in Österreich oder in Deutschland gegeben hat – soweit so gut.
Mit diesem Report sehen Sie wunderbar und auf den ersten Blick, dass es insgesamt mehr Besucher und auch mehr Käufe aus Österreich als aus Deutschland gab – diese Information wird in zukünftige Unternehmensentscheidungen miteinfließen. Haben Sie aber auch die Information in der ersten Zeile des Reports entdeckt und gelesen?
Bei sooo großen Datenmengen (4.381.962 Sitzungen) und dem zusätzlichem Einsatz eines Jahresvergleichs sowie (gleich zwei) Segmenten basiert diese Analyse nicht mehr auf 100% der Daten sondern nur mehr auf knapp 31%. Um schneller auf Standard- und benutzerdefinierte Reports zugreifen zu können, sampelt Google Analytics große Datenmengen die zu viel Rechenleistung in Anspruch nehmen würden.
Sampeln heißt, dass nicht die gesamten Daten für die Analyse herangezogen werden sondern nur ein Teil davon – in dem Fall ein Drittel. Es wird das Stichprobenverfahren angewendet.
Stichproben sind in der statistischen Analyse weit verbreitet, da die Analyse einer Teilmenge ähnliche Ergebnisse wie die Analyse sämtlicher Daten liefert. Außerdem wird durch die Erhebung von Stichproben die Verarbeitung von Berichten mit großen Datenmengen beschleunigt, da diese nur sehr langsam bearbeitet werden können. Dadurch wird nicht nur die Ladezeit der Reports erhöht sondern auch die Rechenleistung von Google nicht allzusehr strapaziert.
Das Data Sampling erfolgt bei Google Analytics automatisch, wenn für einen Bericht mehr als 500.000 Sitzungen erfasst werden (siehe Google Analytics Datenlimits Dokumentation). Für Berichte, die den Besucherfluss visualisieren, erfolgt die Stichprobenentnahme sogar schon bei 100.000 Sitzungen.
Was ist aber wenn eine Analyse über die gesamte Datenmenge gewünscht ist? Ohne Stichprobenverfahren?
Genau dafür bietet Google seinen Analytics 360 Kunden das neue 360 Feature namens Custom Table.
Mit Custom Tables bzw. benutzerdefinierte Tabellen können benutzerdefinierte Reports mit einer Kombination aus Dimensions, Metrics, Segmenten und Filtern erstellt werden, die Google Analytics täglich ohne Stichprobenentnahme verarbeitet. Dafür ist eine spezielle Konfiguration im Google Analytics Admin Interface notwendig.
Wichtig: Eine Custom Table liefert keinen neuen Report im Berichte Interface. Eine Custom Table ist eine Konfiguration mit der alle Daten, die mit dieser speziellen Konfiguration übereinstimmen, die Tabelle standardmäßig verwenden.
Custom Tables werden auf Property Ebene erstellt und konfiguriert. Dabei kann man im Administrations Interface unter Property -> Benutzerdefinierte Tabellen, nach Auswahl der gewünschten Property, maximal 100 Custom Tables erstellen. Einmal erstellte benutzerdefinierte Tabellen können im nachhinein nicht bearbeitet werden. Um Änderungen durchführen zu können muss dieser gelöscht und neu erstellt werden.
Die Konfiguration funktioniert gleich wie bei der Erstellung eines benutzerdefinierten Reports: Man wählt einen Namen, die gewünschte View und eine kurze Beschreibung, wählt bis zu 6 Dimensionen und bis zu 25 Metriken aus, fügt Segmente und Filter hinzu und speichert diesen ab.
Im Anschluss werden die Daten im Google Analytics Backend vorberechnet und spätestens nach 48 Stunden bereitgestellt. Über das Administrations Interface und der Auswahl „Benutzerdefinierte Tabelle anzeigen“ im Aktions Trop-Down kann der ungesampelte Report abgerufen werden. Hier besteht auch die Möglichkeit die benutzerdefinierte Tabelle zu löschen.
Wichtig: Custom Table Abfragen können nicht nur über das Google Analytics Admin Interface erstellt werden, sondern auch über die Google Analytics API z.B. via Google Spreadsheets.
Die Custom Table Abfragen basieren dabei auf ganz normalen GA Reporting API Abfragen – nämlich auf genau denselben Einstellungen (Dimensionen, Metriken, Filter, Segmente) die auch im Custom Table abgefragt werden. Google greift dabei im Hintergrund automatisch auf die Custom Table zu, wenn diese verfügbar ist. Ist keine Custom Table verfügbar, greift Google automatisch die gesampelten Daten aus GA ab.
Die in der Einleitung beschriebene Analyse sieht über Custom Tables wie folgt aus:
Sehr elegant! Sehr übersichtlich! Und vorallem: Unsampled!
Custom Tables werden genutzt um ungesampelte Reports für large scale Analysen zu erhalten.
Custom Tables sind also ein mächtiges Werkzeug, welches gerade für Large Scale Implementierungen ein großer Segen ist.
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