von Siegfried Stepke
SEO braucht eine Testkultur. Was viele nicht wissen ist, dass Google nicht nur mit Penguin und Panda den Algorithmus verändert, sondern ständig kleine Updates durchführt und zu jedem Zeitpunkt mehrere A/B Tests laufen hat. Um in SEO fit zu bleiben, sollte man bewährte Wahrheiten und SEO Methoden periodisch testen und validieren. Blogs lesen ist bei weitem nicht ausreichend. Mit diesem SEO Experiment habe ich versucht herauszufinden wie externe und interne Links im Bezug auf den Linktext behandelt werden und ob Google mittlerweile in der Lage ist Links von Advertorials auch ohne nofollow zu erkennen. Die Ergebnisse haben mich überrascht.
Die Methoden und Kanäle im Datadriven Marketing entickeln sich rasant. Wir bleiben stets up to date und teilen unsere Erkenntnisse und Empfehlungen in Form von Blogartikeln, e-Books, Whitepapers oder Webinaren. Praktische Tipps & Tricks, die Ihnen helfen, Ihre Marketingaktivitäten zu optimieren.
Mehr ErfahrenFür den Test musste ein älterer Blog herangezogen werden, der nicht mehr in Verwendung ist, aber über ausreichend Backlinks verfügt, um periodisch gecrawlt zu werden. Der Blog hat keine Strafen in Google und rankt seit langem zu diversen longtail Keywords.
Als Anchortexte wurden einzigartige Zeichenfolgen verwendet, die in Anführungszeichen kein einziges Resultat in Google liefern. Die verlinkten Zielseiten enthalten den Linktext ebenfalls nicht.
Nachdem die Testseite indexiert wurde, wurde überprüft ob die Linkziele für den jeweiligen Anchortext ranken.
Das Ziel dieses Experiments ist es, herauszufinden welche Links von Google verwendet und welche ignoriert werden.
Bei dem Advertorial Test wurde der Blogbeitrag so offensichtlich wie möglich als Advertorial gekennzeichnet. Inkludiert wurden unter anderem: “Paid Post, Advertorial, Bezahlter Beitrag, Sponsored Post, Sponsored by, etc im Titel und gegen Ende des Beitrags.
Wie erwartet hat Google hier den ersten im Quellcode gefunden Anchortext fürs Ranking verwended, während der zweite Anchortext ignoriert wurde.
Eine Suche nach dem im Linktext verwendeten Zeichenfolge gab nur zwei Resultate zurück:
Auch hier hat Google den zweiten Link ignoriert und nur den ersten fürs Ranking benutzt.
Eine Suche nach dem im Linktext verwendeten Zeichenfolge gab nur zwei Resultate zurück:
Wie erwartet wurde hier der erste Linktext ignoriert und nur der zweite verwendet. Damit konnten gleich zwei hartnäckige SEO Mythen gesprengt werden.
Mythos #1: nofollow Links vererben keinen PageRank, vergeben aber Anchor Text Relevanz – falsch!
Mythos #2: Ein nofollow Link auf ein Linkziel setzt automatisch alle anderen Links im gleichen Dokument mit gleichem Linkziel auf nofollow – falsch!
Nachdem die Zielseite nach dem ersten Crawl für das verlinkte Keyword rankte, ist das Ranking nach zwei Wochen wieder verschwunden.
Alle anderen Rankings bestehen noch immer. Für den Linktext hat Google derzeit ein einziges Resultat im Index, den Beitrag auf dem sich der Link befindet.
Die besten Links findet man oft auf regierungsnahen Webseiten. Diese neigen dazu ihre Partner mit einem Image zu verlinken, gefolgt von einem Linktext.
Ein Beispiel:
Hier sehen wir einen Link für die bar.at auf der Partnerseite der FH Wien. Der zweite Link mit Anchortext ist vollkommen sinnlos. Richtig wäre es, den ALT Text des Bildes als Anchor Text zu verwenden, da beide Links auf die selbe Seite zeigen. Wieviel so ein Link (oder “Partnerschaft”) kostet kann sich ja jeder denken. Schade um die Investition!
Auch bei internen Links zählt nur der erste im Dokument gefundene Linktext. Wer seine Ecommerce Seite mit einem Mega Menu austattet, bei dem praktisch jede Seite von der Navigation aus verlinkt ist kann sich interne Keyword Links im Text auch sparen. Die Linktexte in der Navigation sollte man stets wohl überlegt auswählen und auf Megamenus sollte man am besten verzichten oder alternativ die Dropdowns mit Javascript generieren. Auch bei Blogs sollte man versuchen die Navigation zu begrenzen oder gegebenfalls nach dem Content im Quellcode einzufügen (per CSS lässt sich die sichtbare Position der Navigation für den User noch immer frei verändern).
Ein Beispiel für ein richtig umgesetztes Dropdown Menu findet man auf Zalando:
Google hat das nofollow Attribut nicht umsonst eingeführt. Diese Links werden von Google einfach nicht verwendet. Manche Linkbuilder sind der Meinung, dass ein “natürliches Linkprofil” einen bestimmten Anteil an nofollow Links enthalten muss. Das ist völliger Blödsinn, denn nofollow Links machen einen einstelligen Prozentsatz aller Links im Internet aus.
Das bedeutet, dass sehr sehr viele natürliche Sites keinen einzigen nofollow Link haben, während andere sehr sehr viele haben.
Nofollow Links auf- oder abzubauen ist auch 2014 eine Zeitverschwendung.
Nofollow hat allerdings eine Bedeutung bei der Backlinkanalyse. Seit dem Penguin Update ist es kritisch auf das richtige Verhältnis zwischen Brandlinks und Moneykeyword Links zu achten. Seiten mit 60% manipulativen (Keywords im Linktext) Links sind für den Penguin ein gefundenes Fressen. Da es keine fixen Grenzen gibt hat es sich eingebürgert die Anchortext Verteilung der gut rankenden Konkurrenten als die Obergrenze zu verwenden. Hierzu sollte man unbedingt alle nofollow Links herausfiltern, bevor man eine Verhältniskalkulation vornimmt.
Advertorials sind für Linkbuilder oft sehr attraktiv, denn die Zielseite hat oft eine gute SEO Visibility, ein stabiles Linkprofil und man bekommt auch noch einen Follow Link. Wie sonst könnte man einen Link auf derStandard bekommen?
Überraschend ist, dass Google scheinbar auf bestimmte Wörter an bestimmten Stellen in einem Blogbeitrag reagiert und den Link im Beitrag zu 100% entwertet. Sogar der einzigartige Anchortext, der nur in diesem Link im Internet auftaucht wird nicht zum Ranking herangezogen.
Was ebenfalls überraschend ist, ist dass große und berühmte Portale weiterhin follow Links verkaufen ohne dafür abgestraft zu werden. Laut Google ist es nicht ausreichend einen Post als Advertorial zu kennzeichnen, man sollte zusätzlich das nofollow Attribut in Links inkludieren.
Zum Thema Advertorials hat Matt nicht viel zu sagen, außer dass sie böse sind und an Methoden gearbeitet wird diese zu erkennen. Vielleicht ist eine dieser Methoden so banal wie die Überschrift eines Beitrags auf das Wort “Advertorial” zu überprüfen:
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und beraten Sie gerne unverbindlich! Füllen Sie dazu einfach das Kontaktformular aus oder rufen uns direkt an.
Jetzt kontaktierenNewsletter
Holen Sie sich unsere Online Marketing-Insights und Trends direkt in Ihr Postfach!