von Niko Kaindl
“Make great Content!” - sind wohl die bekanntesten 3 Wörter des ehemaligen Google Webspam-Leiters Matt Cutts. Sie werden von den meisten SEOs fast mantraartig wiederholt, ohne den Satz weiter zu hinterfragen. Doch was ist eigentlich guter Content bzw. was sind gute SEO Texte? Die einfache Antwort ist: Texte, die gelesen werden.
Die Methoden und Kanäle im Datadriven Marketing entickeln sich rasant. Wir bleiben stets up to date und teilen unsere Erkenntnisse und Empfehlungen in Form von Blogartikeln, e-Books, Whitepapers oder Webinaren. Praktische Tipps & Tricks, die Ihnen helfen, Ihre Marketingaktivitäten zu optimieren.
Mehr ErfahrenDieses Statement wirft erstmal viele Fragen auf. Wer sind überhaupt meine Leser, was interessiert sie und wonach suchen meine Leser? Tipp: Sicherlich keine Keyword-Density von 2,435 % → das stammt noch aus dem düsteren SEO-Mittelalter und hatte noch nie einen Mehrwert für den Nutzer!
Um das herauszufinden und anschließend einen perfekt optimierten Text zu erstellen, habe ich diese Anleitung mit 11 Schritten erstellt.
Das ist übrigens die gekürzte Version. Meine persönliche Checkliste hat über 22 Schritte. Doch das Wichtigste wird abgedeckt.
Bevor es losgeht, muss man definieren, worum es überhaupt geht. Als Fallbeispiel für diese Anleitung werde ich das Thema “Polyphasischer Schlaf” verwenden, da ich dazu bereits einen optimierten Artikel geschrieben habe. Zum Artikel >>
Bevor wir uns an die Keywordrecherche begeben, müssen wir alle möglichen Bezeichnungen für unser Thema herausfinden. Der Keyword-Planer ist dabei nicht immer ganz vollständig, deswegen machen wir einen kleinen Abstecher in die Google Suchergebnisse.
Alleine aus den Titeln lassen sich folgende Synonyme ableiten:
Diese Synonyme benötige ich nachher für die Keywordrecherche, denn Google Adwords schlägt meistens nur Keywordvariationen und keine Synonyme vor. Zum Beispiel: Polyphasischer Schlaf / Polyphasisch Schlafen ist eine Keywordvariation. Power Napping hingegen ist ein Synonym.
Die Top 3 Ergebnisse sollten dir als Messlatte dienen. Später bei der Texterstellung wird die Aufgabe sein, bessere Inhalte als die bestehenden Ergebnisse zu liefern. Das bedeutet, nicht blind mehr Text zu schreiben, sondern einen besseren Text zu schreiben.
Des Weiteren achte ich auf folgende Merkmale:
Informationen – Werden alle Fragen beantwortet? Fehlen ggf. noch Informationen?
Schreibstil – Ist der Text angenehm lesbar und gut verständlich? Passt der Schreibstil zur Zielgruppe?
Weiterführende Links – Sind sinnvolle weiterführende Links und Quellenangaben vorhanden?
Bilder & Infografiken – Wie viele Bilder sind vorhanden? Sind diese thematisch passend und hochauflösend?
Zwischenüberschriften – Kann ich H2 Überschriften sinnvoller und passender vergeben?
Sprungmarken – Ist ein sinnvolles Sprungmarkenmenü vorhanden?
Tabellen & Infoboxen – Kann ich Tabellen und Infoboxen sinnvoller, überschaubarer oder datenreicher gestalten?
Autor – Ist der Autor des Textes ersichtlich und vertrauenswürdig?
Mit diesen Informationen im Hinterkopf, ist schon mal um einiges klarer, welches Niveau ein Text man liefern muss, um in die Top 3 zu kommen.
Nun geht es an die Keywordrecherche. Diese muss in diesem Fall nicht allzu genau sein. Eine grobe Übersicht der Nutzer-Fragen und die Definition der 2-3 größten Keywords reicht.
Die gefundenen Keywords versuche ich dann nach Nutzerintention zu kategorisieren. Für dieses Beispiel sogar mit Tags, was ich mir sonst aus Zeitgründen sparen würde.
Durch das Kategorisieren der Keywords habe ich automatisch eine Gliederung bekommen. Im Idealfall sortiere ich die Punkte nach Suchvolumen oder Anzahl der Keywords. “Erfahrungen” hat in diesem Fall das geringste Suchvolumen und kommt deswegen ganz am Ende.
[Blue] Allgemein
[Orange] Arten / die verschiedenen Zyklen
[Purple] Lernen / Anleitung
[Red] Ist das gesund?
[Green] Erfahrungen
Den Titel kann man auch noch zum Schluss definieren. Aber wenn ich gerade alle Keywords vor mir habe, warum nicht gleich. Der Titel soll dabei 2 Funktionen erfüllen:
1. Die wichtigsten Keywords sind enthalten
2. Die wichtigste Nutzerintention ist ersichtlich
“Polyphasischer Schlaf” und “Ubermann” sind die wichtigsten Keywords, mit dem größten Suchvolumen. Die Keywords “Anleitung” und “Erfahrung” sind die Nutzerintention, sprich das, was die Leute wissen wollen.
Tipp: Um die maximale Länge von Titel und Beschreibung ausnützen zu können, verwende ich den Sistrix-Serp-Generator.
Nun kommt der zeitaufwändigste Punkt – die Recherche! Wie am Anfang schon erwähnt, sollten gute SEO Texte bessere und vor allem mehr Informationen enthalten als die Konkurrenz. Ich nenne das “Info-USP”, also eine Information, die man nur in meinem Text nachlesen kann.
Ideal sind eigene Erfahrungen, aktuelle Studien (siehe z. B. Pubmed), Bücher oder Experteninterviews.
Wenn genug Informationen gesammelt wurden, geht es ans Schreiben. Was ein guter oder schlechter Schreibstil ist, würde den Rahmen dieses Artikels eindeutig sprengen! Und es gibt bereits ein Buch, dass dieses Thema perfekt beschreibt:
Deutsch für junge Profis: Wie man gut und lebendig schreibt – Von Wolf Schneider
WDF/IDF steht für “within document frequency” und “inverse document frequency”. Wer die WDF*IDF nicht kennt, kann sich folgendes Video ansehen. Merlin von Onpage.org erklärt
Auch ich möchte prüfen, welche Wörter die Top-20 Dokumente in Google verwenden. Nicht unbedingt, um die gleichen Keywords “blind” ebenfalls in meinem SEO Text einzubauen, sondern um zu checken, ob meinem Text noch Informationen fehlen.
Wenn man die Schritte 2- 5 gewissenhaft umsetzt, wird die WDF*IDF Analyse in 90% aller Fälle sowieso positiv ausfallen. Deswegen ist in diesem Fall auch alles im grünen Bereich.
Würde die Analyse ergeben, dass Keywords wie “REM” oder “Dymaxion” in meinem Text fehlen, ist das ein Hinweis darauf, dass meinem Text diese Informationen fehlen. In diesem Fall würde ich nicht einfach irgendwo das Keyword in den Text schreiben, um einen “grünen Haken” zu bekommen, sondern ich würde die Begriffe extra erklären und ausführen.
Rechtschreibfehler und seltsame oder überladene Sätze entstehen leider immer. Umso wichtiger ist es, ein zweites Augenpaar über den fertigen Text lesen zu lassen. Um die schlimmsten Rechtschreibfehler bzw. “Vertipper” zu finden, verwende ich die Duden Rechtschreibprüfung. Rechtschreibfehler sind für die Suchmaschine ebenfalls ein guter Indikator, ob ein Text seriös ist oder nicht.
Nichts ist schlimmer als eine graue “Textwurst” in Schriftgröße 8,5 pt, die ohne Zwischenüberschriften, Absätze und Bilder vermutlich noch nie gelesen wurde. Deswegen sollte man bei jedem Text überlegen, ob es sinnvoll wäre, folgende Elemente in den Text einzubauen.
Stylingidee | Für SEO Texte Sinvoll? |
---|---|
Zwischenüberschriften & Absätze | immer sinnvoll |
Bilder | immer sinnvoll |
Angenehm lesbare Schrift | immer sinnvoll |
Aufzählungen | meistens sinnvoll |
Sprungmarken | meistens sinnvoll |
Info- oder Antwortboxen | meistens sinnvoll |
Weiterführende Links | meistens sinnvoll |
Social Buttons | meistens sinnvoll |
Hilfreiche Icons | meistens sinnvoll |
Tabellen | manchmal sinnvoll |
kleine Infografiken | manchmal sinnvoll |
Videoeinbindung | manchmal sinnvoll |
Trennlinien | manchmal sinnvoll |
Textspalten (Columns) | manchmal sinnvoll |
Zitate (Quotes) | manchmal sinnvoll |
Emoji’s / Smilies | manchmal sinnvoll |
Tabs / Content Toggle | manchmal sinnvoll |
Nach der Veröffentlichung müssen wir uns nun in Geduld üben, bis der Artikel in den Google-Ergebnissen erscheint. Wenn man den Artikel in der Search Console rendern lässt und anschließend an den Index übergibt, geht es schneller.
Ob ein Text gut ist oder nicht, kann an 2 Faktoren gemessen werden: Wie bzw. wo wird der Artikel in Google platziert und ob der Artikel tatsächlich ausgiebig von den Besuchern gelesen wird.
Die Domain war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch komplett neu, mit NULL Backlinks! Der Artikel ist trotzdem auf der dritten Ergebnisseite (1) eingestiegen und hat dort ein paar Monate verbracht, bis ich einen Backlink auf den Artikel gesetzt habe (2). Dadurch ist er bis auf die zweite Position gestiegen.
Nach einem Monat auf der zweiten Position habe ich den Link wieder entfernt, um zu sehen, ob dies das Ranking beeinflusst, oder ob in der zweiten Position nur noch Nutzerdaten zählen. Auch ohne Link blieb die Position noch knapp einen Monat erhalten, bis der Artikel auf die dritte Position gegangen ist. Dort ist er bis heute (22.08.16).
Die Nutzerdaten sind 1A! Im Durchschnitt wird der Artikel 9:26 min gelesen und hat nur eine Absprungrate von 22 %.
Ein Artikel, der nach diesen Regeln optimiert wurde, tut sich deutlich einfacher im Ranking. Zwar ging es nicht ganz ohne Backlinks, aber mit deutlich weniger als die Konkurrenten haben! Die Erstellung eines solchen Textes ist allerdings auch um einiges komplexer als 300 Wörter mit einer Keyworddichte von 2,x %.
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