von Raphael Pungor
Am 13. & 14. Mai 2019 fand nun zum dritten Mal das Ads Camp (ehem. Facebook Ads Camp) in Köln statt. Wie auch die beiden Male zuvor stand Facebook Performance Marketing im Vordergrund. Es gab aber auch spannende Insights zu Pinterest, Amazon und Messaging Ads von nationalen & internationalen Experten. Wir waren wieder vor Ort und fassen die wichtigsten Insights zusammen:
Als zertifizierter Google Ads Premier Partner helfen wir Ihnen das meiste aus Ihren Kampagnen im Such- und Display-Netzwerk, Google Shopping, in Apps und auf YouTube herauszuholen.
Mehr ErfahrenDie Konferenz startete mit einem deutschsprachigen Speaker Lineup. Vom optimalen Kampagnen-Setup über Anforderungen an Instagram Stories & Shopping bis hin zu LinkedIn & Xing als Wachstumstreiber.
Florian Litterst plauderte aus dem Nähkästchen und zeigte wie adsventure.de die eigenen Kampagnen aufsetzt, strukturiert und organisiert. Für die bekannten Funnel-Stufen see, think & do verwenden sie die charmanten Zielgruppennamen TOFU (Top of Funnel), MOFU (Middle of Funnel) & BOFU (Bottom of Funnel).
So wurde im weiteren die Nomenklatur ihrer Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen anhand von Beispielen veranschaulicht, wobei angemerkt werden musste, dass es keine „one size fits all“-Lösung gibt. Je nach Unternehmenskultur, weiteren Marketingmaßnahmen, Zielen, etc. müssen solche Nomenklaturen individuell festgelegt werden.
Neben Relevanzbewertungen, Potenzialen & Quick Wins durfte natürlich das Thema Automatisierung von Kampagnen nicht fehlen.
Nachdem das Fundament einer geordneten Kampagnenstruktur sichergestellt wurde, übernahmen Thomas Hutter & Thomas Besmer mit dem Thema „Facebook Pixel Extrem“. Den Besuchern des Adscamps ist dieses JavaScript zwar bekannt, dennoch lieferten sie spannende Insights und Möglichkeiten den Pixel noch mehr auszureizen.
Welche Events wann am besten abgefeuert werden sollten und wie man UTM-Parameter sinnvoll zur Zielgruppenbildung verwendet sind bspw. Feinheiten, die den Kampagnenerfolg bereits steigern können.
Der Facebook Pixel ist aus performance-orientierten Kampagnen nicht mehr wegzudenken bedarf allerdings einer Kombination aus technischem & marketingrelevantem Know How. Nicht nur Webshops oder große eCommere-Unternehmen profitieren von dessen Einsatz, sondern jeder Werbetreibende, der wissen möchte, welche Handlungen die geschalteten Werbeanzeigen auf der eigenen Website erzielt haben. Weiters hilft er die Maßnahmen effizient zu optimieren.
Österreich wurde von Thomas Thaler vertreten, der sich der Frage stellte, wie sich der ROAS bei 100x höherem Budget entwickelt – also wie Facebook Kampagnen richtig skaliert werden. Es reicht nämlich nicht, einfach mehr Budget in die Kampagnen zu stecken.
Der Algorithmus und die negative Skalierung arbeiten so gesehen gegen Werbetreibende, weshalb man wissen sollte, wie diese negative Entwicklung möglichst weit hinauszögert bzw. gering gehalten werden kann. Wichtige Faktoren sind hier die Zielgruppensättigung, das Identifizieren der Best Performer und dem Aufrechterhalten der Relevanz bei gleichzeitigem Ausreizen und Ausweiten der Zielgruppe.
Mit dem richtigen Setup & Prospecting ist es also durchaus möglich gewinnbringend größere Budgets auf Facebook einzusetzen.
Die Power der beliebten Food, Fashion & Travel Plattform wurde mit Lena Gmeiner von Just Spices und Christoph Assmann von Sixt gleich zweimal genauer unter die Lupe genommen.
Lena Gmeiner widmete sich vorrangig dem Thema Instagram Shopping, wodurch ein nahtloses Shoppingerlebnis auf Instagram geboten wird, und wie Insta Stories für Brand Awareness und Lead Generierung eingesetzt werden können. So präsentierte sie durch den Einsatz der neuen Shopping-Funktion einen Anstieg der Conversions um 15%, 40% mehr Traffic und 8% höheren Revenue.
Abschließend ging sie auf die Creatives ein. Diese müssen nicht immer aufwendig produziert sein solange sie die Bedürfnisse & Motivation der potenziellen Kunden berücksichtigen. Um das bestmöglich zu erreichen sollten Performance Marketer und Kreative enger zusammenarbeiten.
Während viele Unternehmen damit kämpfen ihre Werbebotschaften in 30-sekündigen Spots unterzubringen, schafft es Sixt mit 15-sekündigen Insta Stories ihre Performance Kampagnen weiter auszubauen.
Auch Christoph Assmann erklärte, dass es nicht immer teuer produzierte Videos benötigt. Die Botschaft muss relevant für die Nutzer sein und darf sie nicht überrollen mit unzähligen USPs. Es gibt viele Möglichkeiten solche Videos zu produzieren. Von Kooperationen mit Influencern bis hin zu kostenlosen Tools (oder zumindest gegen eine geringe Gebühr), die mit Templates dabei helfen bestehendes Material entsprechend umzugestalten.
Ist das Videomaterial erst erstellt können Stories sowohl für Awareness- also auch Lead-Kampagnen eingesetzt werden. Derzeit erzielt dieses Format noch einen knapp 50% günstigeren CPM als Videos im Newsfeed und werden zu 70% mit Ton angehört. Zudem kommt, dass die Betrachtungszeit und Aufmerksamkeitsspanne höher ist. Insta Stories sind somit auf jeden Fall ein Format, das man in den Mediaplan mitaufnehmen sollte.
Für viele Unternehmen werden LinkedIn & Xing aufgrund ihrer stetig wachsenden Möglichkeiten im B2B-Bereich immer relevanter. Robin Heintze von morefire ging auf die Unterschiede und Vorteile der beiden Plattformen ein.
Die Plattformen sollten ebenfalls in den Marketingplan mit aufgenommen werden, da sie entlang der gesamten Customer Journey in den Stufen See, Think & Care gut zum Einsatz kommen können.
Eine der interessantesten Folien war wohl die Gegenüberstellung der beiden Netzwerke:
Zudem gab es eine Übersicht aller Key Facts wie Wachstum, Kosten & Targeting-Möglichkeiten. Noch sind die Ad Manager nicht ganz so ausgereift wie der von Facebook, aber aufgrund ihrer eigenen Werbeformate wie bspw. InMail Ads & Events gibt es durchaus sinnvolle Maßnahmen um Leads zu generieren.
International ging es am zweiten Tag des Ads Camps weiter. Speaker aus der ganzen Welt sprachen darüber wie sie den Facebook Pixel & Algorithmus ausreizen, um ihre Kampagnen auf das Maximum zu skalieren und auf welche Trends man sich am besten jetzt schon vorbereiten sollte.
Man kann sagen, der zweite Tag war ein Recap und eine Fortsetzung in Sachen Skalierung. So gab es gleich zwei Vorträge zu diesem Thema gefolgt von Insights zum Facebook Algorithmus. Anhand eines kurzen Beispiels wurde u.a. gezeigt, welche Optionen der Algorithmus für Retargeting nutzen kann. Nämlich auch die IP-Adresse, weshalb es sein kann, dass Herr Edi Alog in eine Remarketing-Zielgruppe rutscht aber seine Frau die Anzeige ausgeliefert bekommt.
Als äußerst wichtiger Mitspieler wurde auch Amazon nicht vernachlässigt. Denn 58% aller produktbezogenen Suchanfragen finden auf Amazon statt. 62% des deutschen eCommerce Handels werden dort generiert und 23% aller Offline-Shopper informieren sich auf Amazon über Angebot & Alternativen.
Aber nicht nur für Konsumenten bietet die Plattform so einiges. Als Werbetreibender profitiert man von Cross Device Targeting, Customer Data, hochqualitativem Inventar, Brand Safety uvm.
Amazon ist also bereits ein Big Player und wird wohl auch in Zukunft neben Alexa, Amazon Prime & Co weitere spannende Produkte auf den Markt bringen, die für Marketer durchaus interessant sein könnten.
Erst seit kurzem sind Pinterest Ads endlich im DACH-Raum verfügbar und schon stehen sie beim Ads Camp auf der Bühne – in Form von Markus Schulze von smartly.io.
Markus präsentierte Pinterest als Kombination aus Search & Social. Während man bspw. auf Facebook ein passives Interesse („Ich könnte mein Schlafzimmer renovieren“) aufweist und auf Search Kanälen bereits aktiv sucht („Ich möchte ein King-Size Bett aus Walnuss mit kostenlosen Versand“) weisen Nutzer von Pinterest ein aktives Interesse („Ich überlege wie ich mein Schlafzimmer renovieren möchte“) auf. Deshalb verspricht man sich von Pinterest äußerst viel. Auch die Targeting-Optionen sind eine Kombination aus beiden Kanälen. So ist zum einen das Targeting auf Interessen (Social) aber auch Keywords (Search) möglich.
Wichtig bei dieser Plattform ist ebenfalls das passende Creative, das sich wieder an die Motivation & Bedürfnisse der Nutzer anpassen sollte. Denn Pinterest-User suchen nach Inspiration und nicht nach Brands, so Markus Schulze.
Natürlich darf bei einer Plattform, die vorrangig für eCommerce-Unternehmen relevant ist, das Tracking nicht fehlen. Daher gibt es auch hier einen eigenen Pixel, den es zu implementieren gibt bevor man Kampagnen startet. Dieser ist sehr ähnlich zum Facebook Pixel und bietet eigene Standard Events als auch Custom Events zum Messen, Steuern und Optimieren.
Mit dem Anpassen des Eventnamens und dem Einführen eines zweiten & internationalen Tages zeigten die Veranstalter wie schnell auf die Entwicklungen im Online Marketing eingegangen werden sollte und kann.
Die Mischung von nationalen & internationalen Speakern mit unterschiedlichen Plattformen und Formaten schaffte es, dass für jeden etwas dabei ist. Um entweder etwas neues zu lernen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und bereits vorhandenes Wissen diskutieren zu können.
Wir sind schon sehr gespannt wie sich Pinterest, Stories, Messenger Ads & Co. weiterentwickeln werden und freuen uns auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein.
Wer noch nicht auf dem Ads Camp war sollte dies auf jeden Fall nachholen – vielleicht sieht man sich ja. Andernfalls freuen wir uns auf ein persönliches Gespräch um über Potenziale in Ihrem Bereich sprechen zu können.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und beraten Sie gerne unverbindlich! Füllen Sie dazu einfach das Kontaktformular aus oder rufen uns direkt an.
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