von Christian Arold
Während die Auswirkungen des Coronavirus und der damit einhergehenden Isolationsmaßnahmen auf Arbeits- und Freizeitgestaltung unübersehbar sind, hat die Pandemie (wenn auch auf subtilere Art und Weise) auch das Online-Suchverhalten der Menschen stark beeinflusst. Netflix erzielte neue Rekorde bei den Neuanmeldungen und die Watchtime steigt enorm an. Pasta, Klopapier, Desinfektionsmittel, etc. waren nicht nur im stationären Handel ausverkauft, sondern wurde auch online viel häufiger gesucht. Wie die Corona Krise die Interaktion zwischen Suchmaschinen-Nutzern und Suchanzeigen in verschiedenen Branchen beeinflusst hat und welche Chancen diese Veränderungen mit sich bringen, erfahren Sie in diesem Blogartikel!
Als zertifizierter Google Ads Premier Partner helfen wir Ihnen das meiste aus Ihren Kampagnen im Such- und Display-Netzwerk, Google Shopping, in Apps und auf YouTube herauszuholen.
Mehr ErfahrenDie Turbulenzen der letzten Wochen sind auch an Digital-Advertisern nicht spurlos vorüber gegangen. Auch wenn sich in den meisten Fällen (noch) kein finales Urteil über die langfristigen Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Online-Performance heimischer Unternehmen fällen lässt, haben wir bei e-dialog in den letzten Wochen einige interessante Veränderungen in den Interaktionsmustern vor bzw. während der Coronakrise zwischen Google-Nutzern und den Suchanzeigen unserer Klienten feststellen können.
In den folgenden Absätzen möchten wir ausgewählte Highlights unserer Beobachtungen anhand anonymisierter Kundenbeispiele aus den Branchen Handel, Bildung, B2B und Online Glücksspiel mit Ihnen teilen! Die verglichenen Perioden beziehen sich jeweils auf Februar 2020 sowie 4 Wochen nach Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen und Isolationsmaßnahmen in Österreich ab Mitte März 2020.
Die seit Jahren anhaltende Entwicklung hin zur stärkeren Nutzung von Smartphones für alltägliche Internetaktivitäten, scheint auch durch die Corona Krise nicht gebrochen. Im Gegenteil, der Trend wurde nochmal verstärkt und die durchschnittliche Nutzungszeit von Smartphones ist sogar weiter gestiegen. Die Leute nutzen die viele Zeit in den eigenen vier Wänden insbesondere dazu mithilfe ihrer Mobilgeräte soziale Kontakte zu pflegen und digitale Entertainment-Inhalte zu konsumieren.
Auf den ersten Blick etwas überraschend, aber dennoch im Einklang mit dem soeben erwähnten Trend, ist unsere Beobachtung, dass B2B Leistungen nach Ausbruch der Corona Krise einen besonders starken Zuwachs an Mobile Search-Traffic verzeichnen konnten. Da im Unternehmen meist die nötige Infrastruktur mit Firmenrechner gegeben ist, wäre eine mögliche Erklärung hierfür, dass im Home Office die Grenzen zwischen der Nutzung unterschiedlicher Gerätetypen für private oder berufliche Zwecke verschwimmen. Viele Mitarbeiter die über kein vollwertig ausgestattetes Home Office Setup verfügen, laden vermehrt arbeitsnotwendige Apps auf Ihr Smartphone und nutzen selbiges für Arbeitsaufgaben.
Diese Entwicklung wirkt sich natürlich auch auf die Geräteverteilung der Online-Suchnachfragen nach Business-to-Business Leistungen aus. Der folgende Graph zeigt das Beispiel eines B2B Service Unternehmens, das im Vergleichszeitraum eine Steigerung des relativen Anteils Smartphone-basierter Anzeigen-Klicks von 57% auf 78% erlebte während der Anteil an Computer-basierten Traffic von 41% auf 18% zurückging:
Auch wenn der allgemeine Trend bezüglich Online-Suchverhaltens während Corona eindeutig in Richtung stärkerer Nutzung von mobilen Endgeräten geht, verzeichnen unsere Kunden aus der Online-Handelsbranche entweder kaum Veränderungen in der Geräteverteilung bezogen auf Suchanzeigen-Traffic oder sogar Entwicklungen in die entgegengesetzte Richtung.
Manche Online-Händler verzeichneten eine deutliche Erhöhung des relativen Anteils an Anzeigen Klicks auf Computern zu Lasten von Smartphone Traffic. Die Ursachen für diese Abweichung vom allgemeinen Trend sind unklar – möglicherweise macht sich das Wegfallen des täglichen Pendelns mit Zug und Bahn im Mobile-Shopping Verhalten der User bemerkbar oder es ist ein weiteres Beispiel für die Aufweichung zwischen privater und beruflicher Gerätenutzung. Vielleicht nimmt der Trend im Home Office zum digitalen Shopping während der Arbeitszeit auch zu 😉
Wie sich das Nachfrageverhalten bezüglich Online-Shopping Angebote weiter entwickelt, bleibt auf jeden Fall eine spannende Frage. Die folgende Abbildung zeigt das Beispiel eines Online Shops der den Anteil von Computer-Traffic im Vergleichszeitraum von 34% auf 42% steigern konnte:
Die Tageszeiten zu denen User auf Google nach Informationen suchen, haben sich unseren Daten zufolge für die meisten Produkte und Dienstleistungen leicht verändert. Bei unseren Kunden im Bildungsbereich konnten wir eine klare zeitliche Verschiebungen seit der Coronakrise feststellen.
Die User nutzen vermehrt die zweite Tageshälfte zur Suche nach Information zu Bildungsangeboten. Außerdem rückt das Thema Online-Learning Angebote, welches besonders interessant für Personen in Kurzarbeit aber auch Vollzeitbeschäftigte ist, vermehrt in den Fokus von Suchanzeigen und treibt Nachfrage weiter Richtung Abend. Gleichzeitig fallen viele praxisbezogene & technische Fortbildungskurse, die normalerweise von Personalverantwortlichen tagsüber während der Arbeitszeiten nachgefragt werden, weg.
Die nachfolgende Abbildung zeigt eine Bildungseinrichtung, die eine besonders starke Verschiebung der Suchnachfrage erlebte und den täglichen Höhepunkts des durch Suchanzeigen ausgelösten Website-Traffics statt am Vormittag während Corona durchschnittlich am späteren Nachmittag verzeichnete:
Unser letztes Beobachtungs-Highlight der vergangenen Wochen bezieht sich auf Suchanzeigen Traffic für Online Glücksspiel, wo wir eine Verflachung der täglichen Nachfrageverteilung beobachten konnten.
Der Verbot offizieller Sportveranstaltungen, hat nicht nur eine verringerte Nachfrage nach Online-Wettangeboten zur Folge. Anfängliche Geisterspiele in der Bundesliga oder gerade Champions- und Europa-League während der Primetime finden derzeit nicht statt. Dies zeigt sich sehr deutlich in der allgemeinen Suchnachfrage, gleichzeitig werden andere Möglichkeiten wieder vermehrt auf Glücksspiel Plattformen genutzt, die weniger an bestimmte Uhrzeiten gebunden sind.
Der folgende Graph zeigt die beschriebene Entwicklung in Richtung einer gleichmäßigeren Verteilung von Glücksspiel Suchanfragen:
Die beschriebenen Beispiele machen deutlich: Veränderte Lebensumstände ziehen auch Veränderung im Suchverhalten und der Online Nutzung der Menschen nach sich! Das Erkennen neuer Verhaltensmuster ist aber nur der erste Schritt. Nur mit weiterer Beobachtung und gegebenenfalls Anpassungen in Anzeigenplanung oder Kommunikationsstrategie, können auch Sie als Gewinner aus der Krise hervorgehen.
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