von Siegfried Stepke
Bestellt man in einer Wiener Gastwirtschaft eine „Frikadelle“, so wird man zumeist fragend angesehen. Ähnlich ergeht es einem in einem Berliner Kaffeehaus mit einer „Melange“. Was eine Schweizerin meint, wenn sie von der „Anke“ spricht, konnte mir auch erst eine exzessive Google-Recherche beantworten. Andere Länder, andere Sitten… Deutschland, Österreich und die Schweiz – theoretisch sprechen wir eine Sprache, theoretisch bilden wir einen Kulturkreis, konsumieren (größtenteils) dieselben Medien und besuchen auch die gleichen Websites. Nur verhalten wir uns dort auch gleich? Vermutlich…oder auch nicht? Finden wir es doch heraus!
Webanalyse steht für Messbarkeit und ist die Grundlage für langfristige Erfolgskontrolle und Effizienzsteigerung Ihrer (Online) Marketing Aktivitäten.
Mehr ErfahrenUnser D-A-CH-Segment Package für Google Analytics hilft dabei enorm. Durch einen Klick auf diesen Link könnt ihr unser Package direkt in eure Views importieren und beliebig auf eure Daten anwenden. Enthalten sind die folgenden Segmente:
Die Segmente sind auf Session-Ebene definiert, d.h. jeder Besuch aus einem der Länder, wird eingerechnet. Also…los geht’s:
Ich klicke auf meine Segmente und wähle „Geo D“ und „Geo A“ aus.
Auf den ersten Blick sehe ich, dass im derzeit ausgewählten Report knappe 25% meiner Sessions aus Deutschland und knappe 16% aus Österreich kommen. Schon mal ein Anfang…gehen wir einen Schritt weiter:
Anscheinend gibt es auf meiner Seite einen doch beträchtlichen Unterschied zwischen Deutschen und ÖsterreicherInnen – in Österreich habe ich einen um knapp 10% höheren Anteil an wiederkehrenden Besuchern, die im Schnitt mehr Seiten/Besuch aufrufen und auch beträchtlich länger auf meiner Seite verweilen. Das resultiert offenbar in einer höheren Conversion Rate und bringt mir unterm Strich mehr Umsatz. Ich mache sogar mehr Umsatz mit den ÖsterreicherInnen als mit den Deutschen, obwohl ich mehr Besuche aus Deutschland habe. Soviel Information auf einen Blick. Damit allein könnten viele „nächste Schritte“ eingeleitet werden…und wir betrachten dabei lediglich das Zusammenfassungsfenster eines Standardreports.
Wo und wie kann ich versuchen, das Verhalten meiner deutschen User zu meinen Gunsten zu verändern? Welche Incentives länger auf meiner Seite zu bleiben bzw. regelmäßiger wiederzukommen braucht der/die Deutsche?
Alternativ (oder zusätzlich) auch in die andere Richtung überlegt: Wie bringe ich mehr Traffic aus Österreich auf meine Seite, wenn sich dort offensichtlich meine Produkte besser verkaufen lassen? Welche Rückschlüsse lassen sich diesbezüglich aus meinen Daten für Deutschland ziehen?
Sich die gesammelten Daten anzusehen ist ein (guter) Anfang, aber erst durch das Segmentieren meiner User, nach welchen Kriterien auch immer sinnvoll für mein Business sind, kann ich beginnen, gute Businessentscheidungen zu treffen.
Viele von uns haben sie, viele von uns behandeln sie manchmal ein wenig stiefmütterlich: die englische Version unserer Website. Oftmals liegt unser Kerngeschäft in der D-A-CH-Region (oder einem Teil davon), aber ein über die Grenzen hinausschauen macht durchaus Sinn. Mit einer englischen Version unserer Seite decken wir quasi ganz Europa ab – von Island bis Griechenland wird Englisch gesprochen. Also – zack zack – Website ein wenig umgebaut, Texte übersetzt, Kampagnen hinzugefügt usw. usw. – alles läuft einwandfrei.
Bringe ich meine Botschaft auch dort an, wo ich mich eventuell (noch) nicht auf einen starken Brandnamen verlassen kann und ich vermutlich mit neuen Mitbewerbern konfrontiert bin?
Okay…hier haben wir’s – schwarz auf weiß. Außerhalb des deutschsprachigen Raums hab ich naturgemäß einen höheren Anteil an neuen Besuchern – nicht weiter überraschend für jemanden, der neu in einer Region ist. Auch die geringere Anzahl der Direct-Besuche überrascht mich nicht weiter – kennen doch vermutlich weniger Leute meinen Brand. Um Leute außerhalb von D-A-CH auf meine Seite aufmerksam zu machen, verlasse ich mich vor insbesondere auf Referrals und meine Social Media-Kanäle. Die Visitzahlen sind schon mal nicht schlecht – tatsächlich bringe ich mehr Leute über Referrals und Social als in der D-A-CH-Region auf meine Seite, doch bekomme ich auch die User, die ich haben will? Die Conversion Rate legt mir nahe, dass da auf jeden Fall noch Luft nach oben ist. So konvertiert mein Referral-Traffic innerhalb der D-A-CH-Zone beinahe doppelt so gut wie der von außerhalb. Was kann ich daraus schließen bzw. welche Fragen stelle ich mir nun?
Naja…zum Anfang mal zum Beispiel folgendes: Sind meine Referral-Seiten die richtigen? Wo liegt der Unterschied zwischen meinen Referrern innerhalb von D-A-CH und außerhalb? Spreche ich damit das richtige Kundensegment an? Führen denn die gesetzten Links auf die richtigen Landing Pages, wo die User auch das finden, was sie suchen? Brauchen User außerhalb des deutschsprachigen Raums eventuell mehr Vertrauensverstärker als Deutsche, Österreicher/Innen oder Schweizer/Innen, um sich auf mich einzulassen? Wie verhält es sich mit meinen Lieferkonditionen – könnte dort das Problem liegen? Jede Menge neue Fragen, die zum genaueren Analysieren einladen…
Der Kreativität beim Segmentieren sind keine Grenzen gesetzt. Unsere Segmente könnt ihr nach Wunsch modifizieren, sodass sie für euer individuelles Geschäftskonzept passend sind. Ihr könnt sie auf Dashboards anwenden oder mit ihnen eure personalisierten Reports mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Fest steht: Regionalität kann ein wichtiger Gesichtspunkt in den endlosen Weiten des Webs sein. Ob sie das für euch tatsächlich ist, findet ihr am besten selbst heraus. Ich hoffe, unsere vordefinierten Segmente für Google Analytics können euch dabei behilflich sein.
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