von Fabian Unterberger
Seit kurzem hängt Facebook an jeden ausgehenden Link den eigenen Trackingparameter “fbclid”. Damit weist Facebook jedem Nutzer eine eindeutige ID in der Ziel-Url von Links in Werbeanzeigen, organischen Posts oder in privaten Nachrichten zu, was beim Tracking zu Problemen führt. In diesem Blogartikel werden zwei Varianten vorgestellt, um das Problem zu lösen.
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Mehr ErfahrenFacebook hängt eigenen Tracking-Parameter “fbclid” an jeden ausgehenden Link
Der Tracking-Parameter “fbclid” macht aus einer hübschen Ziel-Url eine unüberschaubare Zeichenwurst. Die stört nicht nur Ästheten. Denn für das Tracking z. B. in Google Analytics bringt der fbclid-Parameter große Probleme mit sich. Plötzlich landen anstatt der beabsichtigten Landingpage unzählige individuelle Pfade im Seitenbericht, die eine Auswertung der Zugriffe auf diese Landingpage massiv erschweren.
Auto-Tagging erzeugt in Google Analytics unzählige Seitenpfade für denselben Link Klick
Zum Glück sind wir nicht dazu verurteilt, tatenlos dabei zuzusehen, wie unser Seitenbericht bis ins Unendliche aufgeblasen wird. Wir stellen hier zwei Varianten vor, um diesen blinden Passagier wieder von Bord zu bekommen. Die erste Variante ist zwar schneller und einfacher, hat aber auch Nachteile. Die zweite Variante hingegen erfordert ein bisschen mehr an Aufwand, ist aber nachhaltiger als die erste Variante.
Für eine schnelle Lösung bedienen wir uns der Url Query Filter in Google Analytics. Diese befinden sich in den Einstellungen für die jeweilige Datenansicht. Im Feld “Exclude URL Query Parameters” ergänzen wir den fbclid-Parameter bzw. fügen ihn als ersten Parameter ein.
Der Parameter fbclid kann in Google Analytics aus dem Seitenpfad gefiltert werden
Nach dem Speichern der Änderungen wird der fbclid-Parameter in der Datenansicht, für welche die Einstellung gemacht wurde, künftig aus den Seitenpfaden entfernen.
Allerdings gibt es bei Variante 1 folgende Nachteile:
Meistens wird Google Analytics nicht nativ, sondern über ein Tag Management System wie z. B. den Google Tag Manager eingebunden haben. Dabei schickt ein Google Analytics Tag den Seitenaufruf an die Google Analytics Property. Das ermöglicht es, den fbclid-Parameter zu entfernen, bevor der Seitenaufruf geschickt wird. Folglich kommt der bereinigte Seitenpfad in Google Analytics in allen verwendeten Datenansichten in derselben Form an.
Zur Umsetzung basteln wir uns hierzu zuerst eine Variable vom Typ “Custom Javascript”, mit der wir den fbclid-Parameter aus dem Seitenpfad bzw. aus der location entfernen.
Im Tag Manager wird der fbclid – Parameter mit Javascript entfernt
Die Variable nennen wir z. B. “Location without fbclid” und befüllen sie mit folgender anonymer Funktion:
Hier zum kopieren:
function () {
var page = window.location.href;
try {
var cleanPage = page.replace(/fbclid=[^&]+/,"").replace(/&&/,"&").replace(/(?|&)$/, "").replace(/?&/, "?");
return cleanPage;
}
catch(error){
return page;
}
}
Die Funktion entfernt den fbclid-Parameter sowohl am Beginn, in der Mitte als auch am Ende der an die Url angehängten Parameter. Zwar wird er in allen bisher beobachteten Fällen an das Ende der Url gehängt, sicherheitshalber fangen wir hier aber alle möglichen Varianten ab. Schließlich wollen wir ja nur den fbclid-Parameter aus der Url entfernen und nicht etwa etwaige Utm-Parameter.
Mit Hilfe dieser Variable passen wir jetzt die location an. Aus ihr bezieht der Google Analytics Tag bei Seitenaufruf den Seitenpfad, der an die Google Analytics Property gesendet wird. Das können wir für jeden Google Analytics Tag einzeln machen (wie hier im Beispiel beim Pageview-Tag). Es ist allerdings auch möglich die Einstellung nur einmal in der Google Analytics Settings Variable zu machen, die für die Google Analytics Tags verwendet wird. In beiden Fällen wollen wir das Feld “location” (More Settings > Fields to Set) mit dieser Variable füllen.
Wir klicken also auf “+Add Field”, setzen als Feldname “location” und als Wert unsere Variable (Klick auf das Bausteinsymbol und die zuvor erstellte Variable auswählen).
Dadurch wird die location durch unser Javascript gejagt und von der Last des fbclid-Parameters befreit, bevor der Pfad an Google Analytics geschickt wird. Wenn man den Google Tag Manager Container jetzt neu veröffentlicht, ist der blinde Passagier “fbclid” damit ein für allemal verschwunden. Viel Spaß beim ausprobieren!
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