von Michaela Linhart
Neue Features bei Google Analytics: Google arbeitet unermüdlich an der Erweiterung und Verbesserung von Google Analytics. Zu Jahresbeginn stelle ich Ihnen gleich die Top 3 bei Google Analytics vor, die Ihnen neue Einblicke und Insights in Ihre Daten gewähren: Audience Insight Report, Active Users Report und Smart Goals.
Webanalyse steht für Messbarkeit und ist die Grundlage für langfristige Erfolgskontrolle und Effizienzsteigerung Ihrer (Online) Marketing Aktivitäten.
Mehr ErfahrenAnmerkung: Die Features sind noch nicht in Ihrem Google Analytics Account verfügbar? Keine Sorge: Google ist gerade dabei diese für alle Accounts auszurollen – was aufgrund der starken Nutzung von GA eine Zeit lang dauern kann.
Das erste neue Feature bei Google Analytics ist der Audience Insight Report (auf Deutsch: Zielgruppeninformationen); zu finden in den Berichten unter dem Punkt “Zielgruppe”. Dieser zeigt, welche Zielgruppen die relevantesten für Ihr Unternehmen sind, sowie dessen potentielle Größe.
Die primäre Dimension ist die Affinitätskategorie z.B. Movie Lovers oder Mobile Enthusiasts. Sekundäre Dimensionen gibt es gleich zwei: Alter und Geschlecht . Und es kann sogar noch eine beliebige dritte hinzugefügt werden!
Das Wichtigste sind jedoch die zwei neuen Metriken, die Zielgruppen-Informationen in einem ganz neuen Licht erstrahlen lassen:
Mit dem Audience Insight Report kann also sehr einfach evaluiert werden, welche Zielgruppe wie relevant für Ihr Unternehmen ist – nicht nur auf Basis der Websitenutzung sondern auch bezogen auf Ihre Ziele, Ecommerce Transaktionen und Floodlights (im Screenshot rot gekennzeichnet).
In unserem Fall sind die bedeutendsten Zielgruppen beispielsweise Sports Fans, Business Professionals und News Junkies. Interessant ist, dass unsere Zielgruppe überwiegend zwischen 25 und 34 Jahre alt und weiblich ist. Mit dieser Information lassen sich unsere Zielgruppen für AdWords und DoubleClick Kampagnen viiiel besser und genauer targeten – ein unheimlicher Mehrwert.
Der zweite neue Report ist der Active Users Report (auf Deutsch: Aktive Nutzer); ebenfalls zu finden in den Berichten unter dem Punkt “Zielgruppe”. Dieser zeigt das Interesse der User an Ihrem Unternehmen an der Anzahl aktiver Nutzer. Dargestellt wird dabei der Trend im Zeitverlauf – auf User-Basis.
Für diesen Report hat Google gleich vier neue Metriken eingeführt:
Werden alle Metriken über einen Klick auf die Checkbox angehakt, schaut der Report wie folgt aus:
So richtig genial wird er jedoch erst durch Segmentierung (Slice & Dice your data!) – denn dadurch kommen die wahren Insights zum Vorschein! Ich habe mir beispielsweise zwei Segmente angelegt: User auf Desktop Geräten und User auf Mobilen Geräten (inkl. Tablets).
Betrachtet man die Tabelle unter der Grafik sieht man auf den ersten Blick, dass die Metriken des Desktop Traffics immer doppelt so hoch sind wie jene des Mobilen Traffics – konstant über das Monat hinweg. Jedoch darf Mobiler Traffic nicht außer Acht gelassen werden, denn die Nutzung hat sich nach 7 Tagen gleich versiebenfacht und nach 14 Tagen sowie einem Monat jeweils nochmal verdoppelt . Es gibt also rund 50% weniger Mobile User, diese sind dafür im Schnitt umso aktiver. Eine brisante Erkenntnis!
Erhöht sich die Anzahl der aktiven User über einen längeren Zeitraum, ist das ein gutes Zeichen. Sinkt die Anzahl hingegen, ist das ein negatives Signal, das im Detail analysiert werden muss. Die User konnten zwar auf die Website gebracht werden, allerdings konnten sie nicht in ein Langzeit-Engagement konvertiert werden. Möglicherweise stimmen Werbeanzeigen nicht mit dem Inhalt der Landingpages überein oder das Interesse der User konnte nicht geweckt werden.
Dieser Report ist jedenfalls ein sehr guter Indikator um festzustellen, ob etwas nicht so läuft, wie man es sich wünscht.
Das dritte neue Feature bei Google Analytics sind Smart Goals (auf Deutsch: Intelligente Zielvorhaben). Damit macht Google vor allem KMUs eine Freude, die bislang keine Conversions messen konnten, da ihre Website über keine klaren Ziele verfügt. Conversions sind jedoch bedeutend für Optimierungsmaßnahmen – allen voran (und nicht ganz uneigennützig für Google selbst) für Suchmaschinenmarketing in Google AdWords.
Misst man beispielsweise die Ecommerce Transaktionen eines Webshops in Google Analytics und importiert diese in Google AdWords kann zusätzlich zum CPC (cost per click) und CPA (cost per acquisition) auch ein Target CPA hinterlegt werden. Dieser macht es möglich, die AdWords Ausgaben an der Wahrscheinlichkeit zu optimieren, mit der Conversions erzielt werden. Was machen aber Unternehmen, die keine Transaktionen oder andere Ziele in GA messen? Jedenfalls schlechte Marketing Entscheidung treffen, da keine vorhandenen Daten als Grundlage verfügbar sind! Genau da setzen SmartGoals an!
Mit Smart Goals werden User erkannt, die mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit konvertieren würden, wenn es diese Möglichkeit auf der Website gäbe. Dazu setzt Google einen globalen Algorithmus ein, der konventierende User auf Basis von vielen verschiedenen Faktoren wie Sitzungsdauer, Anzahl der besuchten Seiten pro Sitzung, Gerät, Browser, etc. analysiert. Mit jeder Conversion lernt der Algorithmus dazu und versteht, wie sich User auf der Website verhalten, wenn sie konvertieren. Dieser Algorithmus wird nun auf alle User angewandt und eine Punktezahl ermittelt; jene User mit der höchsten Punkteanzahl werden als Convertierer betrachtet.
Das Tolle an Smart Goals ist, dass sie ratzfatz erstellt sind: Im Bereich “Verwalten” auf Datenansichtsebene unter “Zielvorhaben” werden Smart Goals angelegt (eines pro Datenansicht und nur für Website Views!) – wie ein “normales” Ziel.
Unter Berichte → Conversions → Zielvorhaben → Intelligente Zielvorhaben sieht man dann das Ergebnis: Im November hat Google für uns 1.713 Zielabschlüsse erkannt – rund 2,69% des Gesamtwerts.
Der eigentliche Zweck von Smart Goals ist es, diese in Google AdWords zu importieren und damit seine AdWords Kampagnen zu verbessern. Wie genau das geht, beschreiben Abishek Sethi, Software Engineer, und Joan Arensman, Product Manager bei Google in ihrem Inside AdWords Blog.
Einziger Nachteil: SmartGoals sind an einige Limits gebunden (siehe Details in unserer Google Analytics Datenlimits Dokumentation). So sind diese beispielsweise nur in jenen Datenansichten verfügbar, die mit einem AdWords Account verlinkt sind. Weiters müssen in AdWords zumindest 1.000 Klicks im letzten Monat eingelaufen sein, damit ein SmartGoal erstellt werden kann. Und: Die Datenansicht darf nicht mehr als 1 Million Hits pro Tag erzielen (für GA 360 Kunden also unbrauchbar!). Smart Goals können auch nicht umkonfiguriert oder an eigene Bedürfnisse angepasst werden. Es muss dem Algorithmus von Google vertraut werden!
Google hat hier also ein Feature entwickelt, das sich ganz speziell an kleine Websites mit wenig Traffic richtet, die über keine Ziele verfügen. Das finde ich richtig gut, denn es gibt auch den Kleineren die Möglichkeit, wie Große zu optimieren!
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