von Luca Kretz
KPIs steuern Entscheidungen – von Marketingbudgets bis Personalplanung. Doch oft wird übersehen, wie unterschiedlich sie berechnet werden können. Der Blogartikel zeigt praxisnah, warum ein KPI allein nicht genügt, sondern wie essentiell Zieldefinition, Kontext und saubere Dateninterpretation sind. Ein Weckruf für Analyst*innen und Entscheider*innen.
Webanalyse steht für Messbarkeit und ist die Grundlage für langfristige Erfolgskontrolle und Effizienzsteigerung Ihrer (Online) Marketing Aktivitäten.
Mehr ErfahrenKPI ist nicht gleich KPI – entdecke, wie Berechnungslogiken deine Entscheidungen beeinflussen und worauf es wirklich ankommt.
Der Weg zu fundierten, datenbasierten Entscheidungen beginnt mit drei essentiellen Schritten:
Du kennst die KPIs zum Messen dieser Ziele
Wie werden die Metriken dafür erhoben?
& Daten verstehen
Was soll erreicht werden – und wie lässt sich das messen? Diese Frage steht am Anfang jeder guten Analyse. Idealerweise formulierst du dein Ziel nach der SMART-Methode. Daraus leitest du dann passende KPIs ab.
Beispiele für Ziele und dazugehörige KPIs:
Wie kann ein einziger KPI – z. B. die Swipe Rate im Online-Shop – völlig unterschiedliche Werte liefern? Ganz einfach: Es kommt auf die Definition an. Welche Metriken werden herangezogen? Wie genau werden sie erhoben? Und wie lautet die Formel?
Was bedeutet Swipe überhaupt?
Swipe beschreibt die Wischbewegung, z. B. auf dem Smartphone. In Online-Shops meint das das Durchblättern von Produktbildern – eine wichtige Interaktion, die Aufschluss über das Interesse an einem Produkt geben kann.
Beispielhafte Berechnungsvarianten:
Welche Variante sinnvoll ist, hängt vom Ziel und den Rahmenbedingungen ab:
Variante 1 ist zwar weniger präzise, aber oft schneller verfügbar und leichter zu erheben – nützlich für standardisierte Vergleiche (z. B. Länder-Vergleiche).
Ist die Swipe-Funktion nicht auf allen Seiten verfügbar, kann es sinnvoll sein “nur Seitenaufrufe mit Swipe-Funktion” für die Berechnung zu nutzen. Damit werden nur relevante Seitenaufrufe berücksichtigt.
Weichen die Bildanzahlen pro Produkt stark ab, kann die Metrik verzerrt sein – hier helfen unique Swipes.
Wird für die Berchnung “Seiten auf denen ein Swipe ausgeführt wurde” als Metrik herangezogen, ist die Zahl immer >=1. Das ist wichtig und muss bei der Interpretation der Zahl berücksichtigt werden.
Wichtig: Der KPI ist nicht falsch – aber er muss verstanden und im richtigen Kontext interpretiert werden. Werden unterschiedliche Berechnungen verglichen, ohne dies offenzulegen, führt das schnell zu falschen Schlüssen.
Anhand der folgenden Beispiele siehst du, wie unterschiedlich KPIs berechnet werden können – und warum es so wichtig ist, genau zu wissen, welche Metriken wie erhoben werden. Hier ein paar Denkanstöße:
Berechnung: Klicks / Impressionen oder Klicks / Unique Impressions
Doch wann zählt eine Impression eigentlich? Reicht es, wenn 1 % des Banners sichtbar ist – oder müssen es 50 % oder sogar 100 % sein? Solche Details sind entscheidend, wenn du CTRs vergleichst. Achte also darauf, wie die Impressionen gemessen wurden und ob dieselben Grundlagen gelten.
Berechnung: Umsatz / Werbeausgaben oder (Umsatz – Kosten der Waren) / Werbeausgaben
Ein häufiger Stolperstein: Brutto- oder Nettoumsatz? Während Plattformen wie Meta oft mit Brutto Umsätzen rechnen, nutzt das Controlling oftmals Nettowerte. Wenn du ROAS vergleichst, stelle sicher, dass du auf der gleichen Datenbasis bleibst.
Berechnung: Conversions / Besucher oder Conversions / Sitzungen
Und was zählt eigentlich als Conversion? Ein Kauf? Eine Registrierung? Ein Add-to-Cart? Das solltest du klar definieren – und offen kommunizieren. Nur so stellst du sicher, dass alle im Team das Gleiche meinen, wenn sie über die Conversion Rate sprechen.
Ein KPI allein sagt wenig – der Kontext sagt alles. Deshalb solltest du als Analyst*in oder Entscheider*in immer hinterfragen, wie Metriken erhoben und KPIs berechnet werden. Nur dann werden sie zu echten Werkzeugen für fundierte Entscheidungen.
Deine Zahlen zu kennen ist nicht nur ein Zeichen von Kompetenz – sie sind deine Basis für strategisches Handeln. Wer KPIs wirklich versteht, kann Entscheidungen gezielt untermauern, Interpretationsfehler aufdecken und Maßnahmen ableiten, die dich deinen Zielen näher bringen.
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