von Lukas Wojcik
Verfeinern Sie Ihre Zielgruppe in Ihren Facebook- und TikTok Kampagnen dank dem Feature Advanced Matching. Durch die Übergabe von verschlüsselten Nutzerinformationen können Facebook und TikTok einen sogenannten “erweiterten Abgleich” (engl. Advanced Matching) durchführen und so Personen auf deren Portalen zu Ihren Conversions auf Ihrer Webseite zuordnen. Dies schafft neue Möglichkeiten beim Erstellen von Custom Audiences für ein besseres Targeting in Ihren Kampagnen.
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Mehr ErfahrenDer erweiterte Abgleich (engl. Advanced Matching) hilft dabei, Nutzerverhalten bei Facebook und TikTok Kampagnen besser zu verstehen und die Nutzer den Conversions zuzuordnen. Dieser Beitrag erklärt, wie sich dadurch bessere benutzerdefinierte Zielgruppen errichten lassen.
Facebook und TikTok bieten seit kurzer Zeit eine neue Integration von Daten in deren Systeme an, die sich “erweiterter Abgleich” nennt (engl. Advanced Matching). Beim Advanced Matching soll der Kunde auf der Webseite identifiziert und den Conversions oder Leads zugeordnet werden. Ein sehr ähnliches System bietet Google mit den sogenannten “Enhanced Conversions” an, von denen wir im Artikel “Verbessern Sie Ihr Google Ads Tracking mit Enhanced Conversions” bereits berichtet haben.
Wenn also Facebook oder TikTok Kampagnen geschaltet werden, um Nutzer zu finden, die etwas auf Ihrer Webseite kaufen wollen, dann ermöglicht das neue Wege der Nutzererkennung und somit der besseren Zuordnung. Deshalb “erweiterter Abgleich”.
“Erweiterter Abgleich” bedeutet, dass Nutzer anhand eines oder mehrerer Merkmale, wie zum Beispiel der Telefonnummer oder der E-Mail Adresse, wiedererkannt werden und die Erfassung eines Leads oder einer Conversion in Facebook bzw. TikTok einer konkreten Person zugeordnet werden kann.
Grundsätzlich müsste die Integration von Advanced Matching mit einem Datenschutzbeauftragten (DPO) geklärt werden, da jede Webseite und jeder Online Shop unterschiedlich ist und die Datenschutz-Frage hierfür individuell zu beurteilen ist.
Man muss sich diese beiden Fragen stellen:
Beim Advanced Matching sind die beiden Anbieter Facebook und TikTok in der Lage, Daten eines Nutzers/einer NutzerIn aufzunehmen, wie den Vornamen, Nachnamen, die E-Mail Adresse, die Telefonnummer, das Geschlecht, die Postleitzahl, den Ort und das Land.
Dabei werden diese Daten, wie bei Google auch, zuerst mit einer Ein-Weg Verschlüsselung unkenntlich gemacht, bevor sie an Facebook bzw. TikTok gesendet werden. Das bedeutet, dass die Daten nie im Klartext über das Internet an die Pixel-Anbieter gesendet werden.
Bedeutet das automatisch, dass man diese verschlüsselten Daten an die Pixel-Anbieter, deren Server in Amerika (nicht EU) sind, auch bereitstellen darf? Für das Advanced Matching sollte man sich mit einem Datenschutzexperten zusammensetzen und individuell beurteilen, ob das Feature zum Einsatz kommen darf.
Grundsätzlich gilt aber mit Stand November 2022 im DGSVO-Raum (EU), dass ohne Nutzer-Einwilligung zu Marketingzwecken keine Pixel von Facebook und TikTok ausgespielt werden sollten, da es sich unter anderem hier um eine Datenübermittlung in ein Drittland handelt. Gibt der/die NutzerIn eine Einwilligung, sollte zudem bei der Nutzung des Advanced Matchings eine Information diesbezüglich in der Datenschutzerklärung vorhanden sein.
Die Daten werden beim Advanced Matching zur jeweiligen Conversion, bzw. zum jeweiligen Ereignis gespeichert, bei dem sie mitgegeben werden. Wird ein Purchase-Event (Kauf) an das Facebook Pixel gesendet und werden dabei die E-Mail Adresse und die Telefonnummer mitgegeben, so prüft das Facebook Pixel zuerst, ob diese beiden Informationen im Klartext vorhanden sind. Wenn ja, wird eine Hashing Funktion auf die Werte angewendet. Das bedeutet, aus der E-Mail Adresse “analytics@e-dialog.group” wird die Zeichenkette wie folgt umgewandelt: e7eeaec1bd61e6234cd9d96609e8ad418fb66915c7dc37d7b2162daeec72c916. Das Hashing muss auch bei anderen Merkmalen (zB Telefonnummer) stattfinden.
Kommen diese Werte mit dem Kauf-Ereignis bei Facebook an, werden sie in Facebook’s internen Systemen gespeichert. Im Hintergrund läuft dann ein Prozess ab, der versucht, diese gehashten Werte mit einem Nutzermerkmal innerhalb der Datenbank von Facebook abzugleichen. Wird ein Treffer gefunden, wird der/die NutzerIn auf Facebook mit der Conversion auf Ihrer Webseite assoziiert, ohne dass der/die NutzerIn Ihnen die URL zu seinem/ihrem Facebook Profil mitgeteilt hat.
Dank diesem Abgleich können die Conversions zugeordnet werden und Audiences gebildet werden.
Um konform zu bleiben, empfehlen wir, die Nutzer über diesen Prozess in der Datenschutzerklärung aufzuklären und ein Opt-Out aus dieser Mechanik zu ermöglichen.
Facebook und TikTok bieten zwei Möglichkeiten der Integration des erweiterten Abgleichs an:
Der automatische Abgleich ist eine Einstellungsmöglichkeit im Event Manager (bei Facebook) und bei den Pixel Settings in TikTok. Wird der automatische Abgleich in den Pixeleinstellungen aktiviert, versucht der Tracker, die Nutzer-Informationen automatisch aus der Webseite zu ermitteln. Dies geschieht in der Regel bei Formulareingaben während des Checkout Prozesses.
Facebook Settings
Der automatische Abgleich funktioniert nur dann, wenn das Pixel direkt auf der Webseite eingebaut ist und nicht via iFrame ausgespielt wird. Zudem müssen die Formulare simple HTML Form Elemente sein, damit die automatische Erfassung funktioniert. Facebook / TikTok versuchen dann, E-Mail-Adressen und Telefonnummern in Formularfeldern zu erkennen, was nicht immer funktioniert.
TikTok Settings
Beim manuellen Abgleich müssen von Webseiten-Betreibern Merkmale, die erfasst werden sollen, an das Facebook bzw. das TikTok Pixel selbst im Tracking Code übergeben werden. Dies erfordert zwar einen Entwicklungsaufwand, ist jedoch viel verlässlicher, da man die Kontrolle über die Übergabe der Daten behält.
Man kann dann selbst entscheiden, ob man die Daten bereits fertig, mit SHA-256 gehasht, an Facebook bzw. TikTok übergeben möchte, oder ob das Pixel das Hashing vornehmen soll.
Ein hybrides Modell, bei dem sowohl der automatische Abgleich, als auch der manuelle Abgleich eingesetzt wird, ist am meisten empfehlenswert. Werden beim automatischen Abgleich Nutzerdaten nicht erkannt, so kann dies mit dem manuellen Abgleich nachgezogen werden.
Wenn ein Abgleich anhand der E-Mail Adresse oder Telefonnummer nicht möglich ist, so versucht Facebook bzw. TikTok den/die UserIn noch über die IP Adresse und den Useragent zu identifizieren. Wenn das Matching keinen Erfolg bringt, wird der/die NutzerIn nicht erkannt und alle Handlungen des/der NutzerIn als unabhängige Sitzung gespeichert.
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